Die Mär von Niederfranken: Ministerium blamiert sich

18.4.2013, 08:34 Uhr
Mitten im Wahlkampf erfand das Wissenschaftsministerium einen neuen Regierungsbezirk: Niederfranken.

© Screenshot Mitten im Wahlkampf erfand das Wissenschaftsministerium einen neuen Regierungsbezirk: Niederfranken.

Eigentlich eine ganz nette Idee, so eine Homepage, um für ein Studium in Bayern zu werben. Neben zehn guten Gründen wie etwa einem hohem Lebensstandard und Top-Universitäten findet sich dort, hinter einem blauen Button versteckt, auch eine kleine Landeskunde. Alle sieben Regierungsbezirke sind auf der Seite, die vom Wissenschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, aufgeschlüsselt. Mit dabei: Niederfranken. Niederfranken? Und das auf einer Seite der bayerischen Staatsregierung - eine Blamage für Wissenschaftsminister Heubisch und sein Ministerium. Mittlerweile wurde der Fehler schon korrigiert.

"Alles ein Fehler in der Übersetzung", erklärt eine Sprecherin des Wissenschaftssministeriums. In der ursprünglich englischsprachigen Version der Homepage heißt Unterfranken "Lower Franconia", daraus wurde durch einen Fehler in der Übersetzung dann Niederfranken. "Die Mutter unseres Ministers Heubisch kommt immerhin aus der Region - er hätte das sicher gewusst", so die Sprecherin weiter.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Münchener Politiker Fehltritte in Franken erlauben. In einem Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" hatte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude noch wissen lassen, dass er gute Kontakte nach Oberfranken, nach Aschaffenburg unterhielt.

Freilich nicht in Oberfranken, sondern in Unterfranken liegt dabei das "kleine Örtchen". Kleiner als gedacht war für Ude auch Bamberg, das er mit seinen 200.000 Einwohnern mehr als doppelt so groß einschätzte. Dabei will Ude doch als Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl Ministerpräsident aller Bayern werden. Dass es lohnt, mit der Landkarte in den Wahlkampf zu ziehen, haben Ude und Heubisch gleichermaßen gemerkt. Immerhin gibt es in Franken bestimmt 4 Millionen Menschen, oder so. Einige davon sogar wahlberechtigt.

Dieser Artikel wurde um 13 Uhr aktualisiert.

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