Cannabis erfolgreich in der Corona-Therapie angewandt

1.2.2021, 16:38 Uhr
Cannabis wird zunehmend als Heilpflanze gezüchtet und eingesetzt, hier auf einer Plantage in Schlwesig-Holstein.

© Christian Charisius, dpa Cannabis wird zunehmend als Heilpflanze gezüchtet und eingesetzt, hier auf einer Plantage in Schlwesig-Holstein.

Cannabidiol, kurz CBD, so nennt sich der Wirkstoff, der einigen Corona-Patienten am Klinikum in Klagenfurt geholfen hat. Wie der ORF Kärnten berichtet, wird das Cannabis-Produkt seit einiger Zeit in der Intensivmedizin eingesetzt.

Über drei Wochen hinweg haben einige Patienten eine Dosis von zunächst 200 und später 300 Milligramm CBD pro Tag erhalten. Dieses wirkt nach Angabe von Rudolf Likar, Abteilungsvorstand der Intensivmedizin, entzündungshemmend und positiv auf das Immunsystem.

"Wir haben gesehen, dass die Entzündungsparameter im Blut zurück gehen und die Menschen gegenüber der Vergleichsgruppe schneller das Krankenhaus verlassen. CBD unterstützt das Immunsystem", erklärt Likar.

Cannabis als vielseitiges Medikament

Österreich ist seiner Aussage nach nicht das einzige Land, in dem Cannabis-Produkte als COVID-19-Therapie eingesetzt werden. Auch Israel forsche daran und wolle CBD als Therapie offiziell zulassen.

Corona ist nicht das einzige Krankheitsbild, bei dem in der modernen Medizin Cannabis zur Behandlung eingesetzt wird. Am Klinikum Klagenfurt läuft auch eine Studie zur schmerzlindernden Wirkung von CBD bei Gehirnturmoren.

Auch in Deutschland wurde Cannabis - ansonsten als Droge verboten - für medizinische Behandlungen in einem engen Rahmen freigegeben, beispielsweise zur Schmerztherapie, wenn alle anderen Methoden ausgeschöpft sind. Die Forschungslage ist aufgrund des jahrelangen Verbots aber noch dünn.

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