Fürther Straße: "Parkplatz-Terror" ohne Ende

10.12.2013, 08:14 Uhr
Fürther Straße:

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Harald Kleylein, Chef des Orthopädie-Geschäfts in der Fürther Straße48, und die Inhaberin der Firma Nägele mit der Hausnummer 42 sind seit Jahren sauer darüber, dass ihre Zufahrten und Kundenstellplätze von Falschparkern blockiert werden. Jetzt haben sie sich mit sieben weiteren Geschäftsleuten aus der Fürther Straße, der Kernstraße, der Südlichen Fürther Straße und der Adam-Klein-Straße zu einer Interessengemeinschaft Gostenhofer Gewerbetreibender zusammengetan.

"In all diesen Straßen gibt es Probleme mit Falschparkern“, sagt Kleylein. Polizei und Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) kontrollierten nicht ausreichend, ist seine Einschätzung. "Es vergeht kein Tag, an dem nicht Behindertenparkplätze, Zufahrten zu Firmenparkplätzen, Radwege und Gehsteige entlang der Fürther Straße zugeparkt sind“, schreibt Kleylein in einem Brief an Oberbürgermeister Ulrich Maly, Stadträte, Fraktionschefs , Polizei, die Staatsminister Markus Söder und Joachim Herrmann. Das war am 20.November, bislang habe er keine Antworten erhalten.

Die Probleme seien den Angeschriebenen wohl zu unbedeutend. "Doch wir sind alteingesessene Betriebe und stehen zusammen für 80 Arbeits- und Ausbildungsplätze.“ Dass Geschäfte wegen der unerträglichen Parksituation den Stadtteil verlassen, schließt er nicht aus.

Einer, der immer wieder verspricht, den Betrieben in der Fürther Straße helfen zu wollen, ist Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Er findet es gut, dass sie sich zusammengeschlossen haben. Fraas unterstützt auch die Idee der Firmen Kleylein und Nägele, vor ihren Hof-Zufahrten elektrisch versenkbare Poller zu errichten, damit dort niemand mehr parken kann. Doch die Verkehrsplaner sperrten sich dagegen, meint Fraas.

Chef-Verkehrsplaner Frank Jülich widerspricht: Bereits am 16.Juli habe der Entscheiderkreis Wirtschaft, in dem alle Referenten, also auch Fraas sitzen, erklärt, dass es in Nürnberg nicht möglich sein soll, dass Privatleute mit Hilfe von elektrischen Pollern den öffentlichen Raum kontrollieren. "Das Thema wurde auf oberster Ebene entschieden“, sagt Jülich. Und OB Ulrich Maly betonte in der jüngsten Bürgervereinsrunde erneut, dass er von den Pollern nichts hält.

KVÜ-Chef Michael Müller gibt sich auf Nachfrage skeptisch, ob sich durch Kontrollen die Zahl der Falschparker reduzieren lässt. "Das Problem wird in der Fürther Straße immer bleiben“, weil in Cafés und Vergnügungsstätten zu viele Leute verkehrten, die uneinsichtig seien und sich von den ohnehin zu geringen Bußgeldern nicht abschrecken ließen.

Bei der Polizei jedoch hat man den Eindruck, dass die Zahl der Parkverstöße auf Grund der regelmäßigen Kontrollen bereits zurückgegangen ist.

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