"Der fairste Sport der Welt": Frisbee-Turnier in Erlangen

14.2.2016, 16:12 Uhr
In Erlangen haben sich am Samstag 80 Spieler aus der Region zu einem Frisbee-Turnier getroffen. Dabei ging es oft spektakulär zu.

© Harald Hofmann In Erlangen haben sich am Samstag 80 Spieler aus der Region zu einem Frisbee-Turnier getroffen. Dabei ging es oft spektakulär zu.

Frisbee spielen kann jeder, die Scheibe ein wenig hin und her passen, fertig. Was diese Jungs und Mädels allerdings mit dem 175 Gramm schweren Plastikteller machen, erfordert Technik und Training. Sie passen sich die Scheibe exakt aus den verschiedensten Winkeln zu und schaffen es so, sie in der Endzone des Gegners zu fangen, um zu punkten.

Auf dem Spielfeld, das fast die komplette Dreifachturnhalle ausfüllt, sprinten, werfen und fangen zwei Teams mit je fünf Mitgliedern um die Wette. Das sieht mitunter spektakulär aus, vor allem, wenn erfahrene Sportler die Scheibe zuspielen, von unten in hohem Bogen nach oben, mit einer scharfen Rechtskurve, oder direkt fast wie an einer Schnur gezogen.

Turniermotto: "die Antike"

Ultimate Frisbee heißt diese Mannschaftssportart, die vor allem unter Studenten immer beliebter wird. In Erlangen haben sich am Samstag 80 Spieler aus der Region zu einem "Hat"-Turnier versammelt. Organisiert hat das der Erlanger Verein Unwucht, viele Sportler aus Bamberg oder Nürnberg sind gekommen. Jedes Jahr gibt es ein Motto. Diesmal: die Antike. Manche Spieler sind dementsprechend verkleidet. Zudem sind die Teams nach griechischen und römischen Göttern benannt.

Das Besondere an diesem Turnier: Die Mannschaften werden erst am Tag selbst aus allen Teilnehmern zusammengestellt, je nach deren Stärke sollen ausgeglichene Teams entstehen. So können zudem erfahrene und weniger erfahrene Spieler mitmachen. "Hier dauert es nicht lange, bis man im Team ist. Bei mir haben sie auch gleich am Anfang gefragt, ob ich zu einem Turnier mitkommen möchte", sagt die Organisatorin Daniela Lanz. Sie hat vor fünf Jahren in einer Uni-Mannschaft mit Frisbee angefangen.

Ein Spiel ohne Schiedsrichter

Auf dem Feld merkt man nicht, dass sich die Teams teilweise erst seit den Morgenstunden kennen. "Man braucht ein paar Spiele, um sich zu finden", sagt der Erlanger Alexander Babioch. Dann aber läuft’s. Und wie: Passen, sprinten, fangen, schauen, laufen – dieser Sport ist anstrengend, nach einer halben Stunde ist eine Partie vorbei.

Einen Schiedsrichter sucht man auf dem Feld übrigens vergebens. "Frisbee ist die fairste Sportart der Welt", sagt Babioch. Die Spieler treffen die Entscheidungen selbst, auch ob es ein Foul war. Doch eigentlich vermeiden alle Körperkontakt. "Das ist der Spirit of the Game." Der Geist der Spiels. "Alle sind fair", sagt der 25-Jährige. Nach jeder Partie bilden die Kontrahenten einen Kreis, bedanken sich für das Spiel, diskutieren Entscheidungen. Zudem gibt es eine Fair-Play-Wertung. "Die ist uns sehr wichtig." Hoch her geht es auf den beiden Feldern in den Hallen der Sport-Uni an der Gebbertstraße trotzdem.

Im Finale stehen sich die Teams "Hades" und "Dionysos" gegenüber. Hades kann relativ schnell eine Zwei-Punkte-Führung aufbauen und diese nach einem langen Punkte-getrade - beide Mannschaften punkteten abwechseln - ins Ziel retten. Damit geht der Parkettrutscher-2016-Sieg in die Unterwelt. Den Preis für das fairste Team sichert sich "Kronos".

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