Der Maestro lädt zum Wunschkonzert

8.4.2016, 19:44 Uhr
Der Maestro lädt zum Wunschkonzert

© Torsten Hönig / Nürnberger Symphoniker

Nun heißt es, zum Ende der Saison 2016/17 Abschied nehmen von Maestro Shelley. Ein kommunikationsfreudiger Typ, das ist der Brite fürwahr, beliebt beim Publikum wegen seiner eleganten Dirigierweise und seiner abwechslungsreichen Programmwahl. Doch Shelley-Freaks wissen ja, wohin sie ihm künftig nachreisen können: Zum Royal Philharmonic Orchestra als Principal Associate Conductor in London oder quer über den Atlantik nach Kanada. Dort bekleidet er die Chefposition beim National Arts Centre Orchestra Ottawa.

In der kommenden Saison wird der 36-Jährige noch in zehn Konzerten den Stab heben. Beginnend am 17. September mit einem sinfonischen Edelstück, Berlioz’ „Symphony fantastique“, ferner mit der Taufe des Auftragswerks „Tempora mutantur“ (die Zeiten ändern sich) des postmodern komponierenden Münchners Jörg Duda. Außerdem widmet sich Shootingstar David Fray Mozarts c-Moll Klavierkonzert KV 491.

Beim Griff in den Zauberkasten der im Programmheft jetzt chronologisch aufgelisteten und unbenannten 20 „Symphonischen Konzerte“ fördert Shelley so manche Schätze zutage: So hört man von der kroatisch-italienischen Star-Pianistin Martina Filjak das virtuose d-Moll Klavierkonzert des US Mahler-Zeitgenossen Edward MacDowell. Darius Milhaud reiht in der Ballettfarce „Le bœuf sur le toit“ Tanz- und Karnevalsrhythmen aus Brasilien aneinander (25. 9. 16).

Auf „very british“ stimmt Shelley am 5./6. 1. 2017 ein: Zu den Impressionen „Mein London“ gehört nicht nur Militärisches von Edward Elgar, sondern auch die „London Suite“ von Eric Coates und „Fantasie über Greensleeves“ von Ralph Vaughan Williams. Mit Spannung erwarten Mahler-Fans die „Auferstehungssinfonie“, interpretiert von 150 Stimmen aus Hans-Sachs-Chor, Lehrergesangverein und Philharmonischer Chor (11./12. 3. 17).

Als Abschiedsgeschenk „Wünsch Dir was!“ dürfen die Zuhörer im letzten Shelley- Konzert am 13. Mai 2017 aus den sinfonischen Bestsellern entweder die Zweite von Brahms, Schumanns „Rheinische“ oder DvoÝáks „Aus der neuen Welt“ wählen. Das Doppelkonzert a-Moll von Johannes Brahms mit den Brüdern Erik und Mark Schumann gibt es obendrein, und für die „Abschieds-Polka“ sorgt Josef Strauß. In der Reihe „Shelley meets“ wird Sohn Alexander seinem Vater Howard noch einmal musikalisch mit Rachmaninows 1. Klavierkonzert und der Paganini-Rhapsodie begegnen (26. 11. 16).

Zu den Gästen am Pult zählen bekannte Routiniers wie der Symphoniker-Chef der Jahre l997 bis 2002, Jac van Steen; aber auch neue Gesichter wie der junge US Amerikaner Daniel Meyer, Chef der Erie Philharmonic und Asheville Symphony. Dirigierend und solistisch sind unter anderem der Organist Martin Haselböck und der Pianist Lars Vogt aktiv.

Wer bei diesem Angebot schnuppern will, kann sich aus der umfänglichen Konzertpalette mit einem neuen Flexi-Abo (sechs Rosinen) bedienen. Die klassischen Samstags- und Sonntagsabos bleiben davon unberührt.

Die differenzierte Angebotsstruktur spiegelt zielorientiert modernes Marketing. Konzerte finden in der Meistersingerhalle, im Historischen Rathaussaal und im eigenen Musiksaal in der Kongresshalle statt. Begleitet werden die Nürnberger Chöre in anspruchsvollen Projekten. Classic Light mit jazzigem Crossover winkt im Serenadenhof. Und zum Auftritt bei Europas größtem Klassik-Picknick („Klassik Open Air“ am 6. 8. 16) lässt Superstar Cameron Carpenter auf seiner digitalen Touring-Orgel die Puppen tanzen.

www.nuernbergersymphoniker.de

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