Spitzenformation wird 70

28.11.2016, 18:33 Uhr
Spitzenformation wird 70

© Foto: Claus Hübner

Angefangen hat alles sehr familiär und auch nur zu fünft. Am Anfang stand ein Zeitungsartikel der IG Metall Jugend, in dem die Gründung eines Akkordeonorchesters angeregt wird. Trotz der enormen Probleme der Nachkriegsjahre hatte tatsächlich rund ein Dutzend junger Leute Interesse am gemeinsamen Musizieren. Mit der Leitung der Gruppe wurde Willi Münch beauftragt, der schnell seine Frau Paula mit ins Boot holte.

Die Aufgabe ist nicht leicht zu bewältigen: Spieler mit unterschiedlichsten musikalischen Vorstellungen und Kenntnissen mussten zu einer möglichst homogenen Gruppe zusammengeführt werden. Trotzdem fand bereits im Juni 1947 das erste öffentliche Konzert statt. Seither haben die Freunde des Handklaviers unzählige Auftritte absolviert.

Über 30 Jahre führte Willi Münch sein Orchester, das zeitweise noch über ein zweites und drittes Nachwuchsorchester verfügte. Auf Münch folgte Irene Kauper als musikalische Leiterin. Von deren Nachfolger Gerhard Koschel übernahm 1998 der jetzige Chefdirigent Stefan Hippe das engagierte Ensemble, dem heute rund 40 Mitglieder angehören. Apropos Ensemble. 1997 gründete Marco Röttig das ambitionierte Nürnberger Akkordeon Ensemble (NAE). Das Sextett setzt sich aus fünf traditionellen Akkordeons und einem Bass-Akkordeon zusammen und hat ebenso wie das NAO schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 2010 erreichten die Musiker einen 1. Preis in der Höchststufe der Spielgruppen beim 10. World Music Festival Innsbruck.

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© Foto: Archiv des NAO

An der Spitze der Ehrungen für das große Orchester steht neben dem Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreises des Bezirks Mittelfranken der 1. Preis im Deutschen Orchester Wettbewerb 2008.

Gefeiert wird in zwei Teilen: Am 3. Dezember heißt es ab 18 Uhr „Akkordeonova“ mit druckfrischen Kompositionen unter anderem von Pavel Trojan, Deni Deklava-Radakovic, Werner Heider und Stefan Hippe. Der Eintritt für diesen etwa einstündigen Auftritt ist frei.

Anschließend, um 20 Uhr, soll es dann eine große Tschaikowsky-Gala geben, die von Barbara Schofer moderiert wird. Auf dem Programm stehen unter anderem das „Capriccio Italien“, das Klavier(!)konzert in b-moll und ein Satz aus der Sinfonie „Pathétique“. Auch das Akkordeon Ensemble wird hier einiges aus dem russischen Repertoire-Fundus präsentieren. Dieses Konzert ist allerdings schon restlos ausverkauft.

Derzeit steht Manfred Elbacher dem Orchesterverein vor. Geprobt wird jeden Mittwoch von 19.30 bis 22 Uhr. Interessenten dürfen gerne eine E-mail an Stefan Hippe schreiben (1@stefanhippe.de ).

Und für 2017 stehen schon zwei schöne Termine im Plan: An Mozarts Geburtstag (und Verdis Todestag), dem 27. Januar, tritt das Orchester im Nürnberger Nicolaus-Copernicus-Planetarium mit Stefan Hippes „Die Monde des Saturn“ auf und am 17. Juni entert man die Berliner Philharmonie. Im Großen Saal werden die Berliner Sängerin Heleen Joor und das Akkordeonorchester unter dem Motto „Toujours l‘accordéon“ eine musikalische Zeitreise ins Paris der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unternehmen.

Infos unter www.n-a-o.de

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