Hier haben die Naturwissenschaftler die Nase vorn

29.11.2016, 16:17 Uhr
Hier haben die Naturwissenschaftler die Nase vorn

© Foto: Steffen Leiprecht

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz: Mint. Schulen, die hier punkten, können in das nationale Excellence-Schulnetzwerk Mint-EC aufgenommen werden. An der Wilhelm-Löhe-Schule ist dieser Traum nun wahr geworden. Als eine von fünf bayerischen Schulen ist sie neues Mitglied geworden.

Schüler und Schülerinnen haben nun die Möglichkeit, deutschlandweit an Projekten und Workshops teilzunehmen. Schulleiter Reiner Geißdörfer erzählt, dass der Austausch untereinander für die Schüler „unglaublich beeindruckend, anregend und inspirierend sein kann“.

Aber nicht nur die Schüler profitieren, auch für die Lehrer gibt es ab sofort mehr Fortbildungen und fachlichen Austausch unter Kollegen. Alle vier Jahre muss das private Gymnasium erneut beweisen, dass es die hohen Aufnahmekriterien noch erfüllt.

Einmal pro Jahr können sich Schulen um die Aufnahme in das bundesweite Netzwerk bewerben. Neben naturwissenschaftlichen Stärken sollten sie auch entsprechende Angebote in der Berufs- und Studienorientierung vorweisen können.

Für die Wilhelm-Löhe-Schule war auch die extra ins Leben gerufene Begabtenförderung ausschlaggebend. Laut Reiner Geißdörfer ermöglicht das Programm den Schülern, selbständig und ganz individuell zusätzliche Kurse zu belegen, die eigentlich noch nicht für ihren Jahrgang vorgesehen sind. So könne ein Schüler schon in der sechsten Klasse den Chemieunterricht besuchen, bleibe aber in seiner Klasse. In Deutschland umfasst das Netzwerk mittlerweile 266 Schulen, darunter seit neuestem 45 in Bayern.

Ausgezeichnete Projekte

Die kommunale Veit-Stoß-Realschule hat den Status der Mint-EC- Schule schon länger inne. Seit 2008 ist sie Teil des Netzwerks und bewirbt sich jedes Jahr erneut für die Auszeichnung des Mint21-Preises, der für besonders kreative naturwissenschaftliche Projekte vergeben wird.

Nach einem ersten Erfolg im Jahr 2011 gelang nun ein zweiter mit dem Projekt „Wasser ein kostbares Gut — naturwissenschaftlich betrachtet“. Alle fünf achten Klassen experimentierten dabei selbstständig, entnahmen Wasserproben und analysierten sie im Labor. Fächerübergreifend wird an der Schule in jeder Jahrgangsstufe ein Mint-Thema altersgerecht aufbereitet, um das Interesse an den „oft unbeliebten Fächern“ möglichst früh zu wecken — gerade auch bei Mädchen, erklärt Schulleiterin Sigrun Graff. Eine Exkursion zum Klär- und Wasserwerk der Stadt rundete das einwöchige Projekt ab. Als Belohnung für das aufwendige Projekt gab es ein Preisgeld von 500 Euro sowie eine kleine Stele.

Insgesamt acht bayerische Schulen wurden heuer mit dem Mint21-Preis ausgezeichnet — darunter die Nürnberger Veit-Stoß-Realschule. Bei der Verleihung betonte Staatssekretär Georg Eisenreich, wie wichtig es sei, schon früh das Interesse der jungen Leute für die Naturwissenschaften zu wecken, denn gut ausgebildete Fachkräfte hätten sehr gute Berufsaussichten im Freistaat.

Alle durchgeführten Projekte der Mint21-Schulen können im Internet unter www.realschule.bayern.de eingesehen werden.

Keine Kommentare