Baustart am Augustinerhof: Gefeiert wird nach der Wahl

24.8.2017, 05:53 Uhr
Beim Augustinerhof geht es nach jahrelangem Stillstand endlich voran.

© Michael Matejka Beim Augustinerhof geht es nach jahrelangem Stillstand endlich voran.

Die Kritik der Landtagsopposition an der enormen Miete für die Zweigstelle des Deutschen Museums scheint auf die Stimmung zu drücken. Der Freistaat wird dafür 25 Jahre lang 2,8 Millionen Euro im Jahr an Gerd Schmelzers Alpha-Gruppe zahlen. Dem Vernehmen nach ist der erste Spatenstich wegen der Querelen auf die Zeit nach der Bundestagswahl verlegt worden.

Nur auf Nachfrage informiert Volker Kuhlmann vom Bauherrn Alpha-Gruppe über die Details des 100-Millionen-Projekts. Kernstück ist das Museum an der Karlstraße, das sich auf 4200 Quadratmetern ausbreiten kann. Architekt Volker Staab (Neues Museum), nach dessen Plänen nun nach langer Zitterparie gebaut wird, hat diesen Teil museumstauglich umgeplant.

 Es werde "alles in einem Rutsch" gebaut, so Kuhlmann, auch das Hotel mit 101 Zimmern. Zu ihm gehören 21 sogenannte Longstay-Apartments, also Unterkünfte für Gäste, die länger bleiben. Wegen des Museums werden auf dem 5200 Quadratmeter großen Areal im Herzen der Stadt voraussichtlich nur zwei größere Mietwohnungen entstehen. Im Erdgeschoss der Hotelpassage wird es 1500 Quadratmeter für Läden geben. "Wir wollen hier keine Ketten", sagt Alpha-Sprecher Kuhlmann. Die Geschäfte sollten vielmehr einen Bezug zu den Technologie-Themen haben, mit denen sich auch das Deutsche Museum beschäftigt.

Anders als ursprünglich vorgesehen, wird es auf dem Areal nur zwei statt vier Tiefgaragen-Etagen für 170 Autos geben. Der Bedarf werde in der Zukunft sinken, glaubt Investor Gerd Schmelzer. Gegenüber dem Museum, wo sich der Durchgang zu einem urbanen Platz an der Pegnitz öffnet, ist ein hochwertiges Restaurant geplant.

Anfang 2020 soll der Augustinerhof fertig sein. Die Baustelle gilt wegen des Untergrundes als kompliziert, Volker Kuhlmann vergleicht sie mit dem Bau des Cinecittà-Kinos am Pegnitzufer, der ebenfalls eine technische Herausforderung war.

Als nächstes wird auf dem Areal eine Wanne gelegt und das Grundwasser abgesenkt. Dann kann die Erde ausgehoben werden.

Die Bauarbeiten seien "hart für den Trödelmarkt", zeigt Alpha-Sprecher Kuhlmann Verständnis. Denn derzeit wird dort die Untere Karlsbrücke saniert, und eine dritte Großbaustelle kündigt sich bereits an. Die neuapostolische Kirche wird ihr 57 Jahre altes Gemeindezentrum jenseits der Karlstraße Anfang 2018 abreißen und für 1,5 bis zwei Millionen Euro einen Neubau hinstellen.

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