Bühne frei für Breakdancer, Rapper und Einradfahrer

26.2.2018, 20:28 Uhr
Bühne frei für Breakdancer, Rapper und Einradfahrer

© Alle Fotos: Horst Linke

Es wird dunkel in der Turnhalle der Thusneldaschule. Doch dann, endlich, gehen die Scheinwerfer an und Grundschullehrerin und Moderatorin Dagmar Leifert tritt vor die Bühne. Es ist die zweite Vorstellung an diesem Tag. Die erste fand vor den Grundschülern statt, die jetzige vor den Mittelschülern. Das hat vor allem einen organisatorischen Grund: Zum einen passen nicht alle Schüler gleichzeitig in die Turnhalle, zum anderen können so zunächst die Jüngsten für ihren Favoriten (getrennt nach Schularten) ihr Kreuzchen abgeben, anschließend ihre älteren Mitschüler.

So geht aus jeder Schule ein Sieger hervor, die Plätze zwei und drei ergeben sich hingegen aus allen Teilnehmern. Schon im Januar fand eine Vorauswahl statt, aus der acht Darbietungen den Weg ins Programm der Show fanden. Vor allem Tanz steht bei den Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs: Gleich vier der acht Darbietungen sind Tanzeinlagen.

Bühne frei für Breakdancer, Rapper und Einradfahrer

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"Elfengleich getanzt"

Den Anfang machen drei Viertklässlerinnen. Viktoria, Katherine und Evelin tanzen zum Lied "Leicht" der Sängerin Lina und setzen die darin erzählte Geschichte "elfengleich" um, wie die Jury nach ihrem Auftritt lobt. Musikalisch wird es auch beim nächsten Act: Gülnaz und Alex, beide in der zehnten Klasse des M-Zweigs, verzaubern und begeistern Publikum und Jury mit einem Cover des Hits "All of me" von John Legend so sehr, dass Jurymitglied und Lehrerin Uli Raps sogar ein paar Tränen vergießt. Sie belegen später den dritten Platz.

Bühne frei für Breakdancer, Rapper und Einradfahrer

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Weiter geht es mit einem eher außergewöhnlichen Talent, nämlich Einradfahren. Die Fünftklässlerin Nathalie düst mit ihrem Rad durch die Halle und beeindruckt außerdem dadurch, dass sie während des Fahrens Kunststückchen mit einem Reifen vorführt. "Piano-Man" und Viertklässler Tobias, bereits zum dritten Mal Teil der Talentshow, überzeugt die Jury anschließend mit einer exzellenten Darbietung am Klavier, für die er später einen Sonderpreis erhält.

In der zweiten Hälfte des Wettbewerbs steht Hip-Hop im Vordergrund. Sem und Julian aus der 3a glänzen mit einem Tanzbattle der Extraklasse, verdient belegen sie den zweiten Platz. Bei der sechsten Einlage zeigt sich das Talent des Zehntklässlers Bartosz gleich in zweifacher Hinsicht: Er rappt nicht nur souverän und mitreißend, der vorgetragene, sozialkritische und kreative Text entstand sogar in Eigenproduktion.

Kick für das Selbstbewusstsein

Doch die beiden ersten Plätze belegen die letzten zwei Tanzeinlagen. Denis aus der 4b bringt das Publikum mit seinen Breakdance-Künsten zum Ausrasten. Genau wie Tobias war auch er bereits die letzten beiden Jahre dabei und kann nun sogar schon zum zweiten Mal einen Sieg verbuchen. Auch die letzte Gruppe des Wettbewerbs, "All for one", das einzige Team, in dem beide Schularten vertreten sind, besticht mit einer professionellen und synchronen tänzerischen Vorstellung und bringt die Stimmung im Zuschauerraum zum Kochen. Wohlverdient belegt die Truppe den ersten Platz an der Mittelschule.

Bühne frei für Breakdancer, Rapper und Einradfahrer

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Sowohl Schulleiterin Monika Ettl als auch Mitorganisatorin Dagmar Leifert sind vom Mut und Können ihrer Schüler jedes Jahr aufs Neuebegeistert. Für sie hat der Wettbewerb natürlich vor allem einen pädagogischen Wert. Durch die Talentshow werde das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen gefördert und gestärkt. Dass das Konzept aufginge, hätten die letzten Jahre bestätigt.

Was bei der Veranstaltung sofort ins Auge sticht: Der Zusammenhalt zwischen den Schülern der beiden Schularten ist bemerkenswert. Gerade die Jugendlichen feuerten ihre jüngeren Mitschüler bei deren Auftritten an und spendeten tosenden Applaus. Doch auch fernab des Wettbewerbs zeuge das Verhältnis von Grund- und Mittelschülern von viel Hilfsbereitschaft und gegenseitigem Respekt, wie Schulleiterin Monika Ettl ergänzt. Alles in allem ist sie stolz auf das tolle Miteinander und froh über ein solch harmonisches Schulklima.

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