Trotz zahlreicher Einwände

Effeltrich: Supermarkt kann kommen

4.5.2018, 14:50 Uhr
Dem Bau eines Lebensmittelgeschäfts steht nun nach dem Beschluss des Regionalen Planungsverbandes kein Trenngrün mehr im Weg.

© Foto: Dagmar Niemann Dem Bau eines Lebensmittelgeschäfts steht nun nach dem Beschluss des Regionalen Planungsverbandes kein Trenngrün mehr im Weg.

Es ist ein ewiges Hin und Her. "Seit Jahren wird gerungen und gestritten, um das Trenngrün und den Bebauungsplan", erzählt Referentin Christiane Odewald, Regionsbeauftragte für die Region Oberfranken-West. Die Gemeinden Effeltrich und Poxdorf haben bereits 2016 und 2017 ein integriertes Städtekonzept entwickelt und den Standort für einen Lebensmittelladen am Ortsrand von Effeltrich festgesetzt. Geplant ist ein Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern. Das Problem: Ein Trenngrün, das die beiden Ortschaften Effeltrich und Poxdorf trennt, müsste dafür verkleinert werden. Nun hat die Gemeinde Effeltrich eine Verkleinerung des Trenngrüns beantragt, um den Bau eines Lebensmittelmarktes, der für die Nahversorgung der Bewohner garantieren soll, zu ermöglichen. Die Effeltricher Bürgermeisterin Kathrin Heimann hatte sich bereits im Vorfeld positiv über den Beschluss geäußert: "Es gibt keinen Grund, der dagegen spricht".

Im Laufe einer Anhörung vom 18. September 2017 bis 18. Februar 2018 hat der Planungsausschuss um Christiane Odewald zehn verschiedene Vereine und Organisationen angehört, die Einwände gegen die Verkleinerung des Trenngrüns hatten. Die Einwände kamen unter anderem von der Handwerkskammer, dem Bauernverband, der Jagdgenossenschaft Effeltrich und der ortsansässigen Baumschule.

"Alle zehn Stellungnahmen waren inhaltsgleich", erklärt Odewald. Die Einwände beschäftigten sich mit der Größe des geplanten Vorhabens, den konkreten Bebauungsplan und die Frage, was Nahversorgung eigentlich ist und ob diese nötig ist. Einige der Betroffenen sprachen sich dafür aus, dass es keinen Bedarf für eine Nahversorgung gebe. Auch um den zukünftigen Gartenanbau an der Siedlungsachse wurde sich Gedanken gemacht. "Die Verkleinerung eines Trenngrüns ist nicht der Auslöser, ob ein Betrieb gefährdet ist oder nicht", erklärt Odewald in ihren Beschluss.

Für den Planungsausschuss stand die Frage im Raum, ob das bestehende Trenngrün komplett abgetragen oder nur verkleinert werden soll. "Der Abstand zwischen Effeltrich und Poxdorf beträgt lediglich 300 Meter. Ein Zusammenwachsen der beiden Gemeinden sollte nach Möglichkeit verhindert werden", meint Odewald. Auch die zukünftige Funktion des Naturhaushaltes wurde hinterfragt: "Es ist aus regionalökologischer Sicht nicht vorstellbar, dass die Ökologie in Gefahr ist."

Bedenken hatte nur Wolfgang Möhrlein, Bürgermeister der Gemeinde Litzendorf, der sich Gedanken über mögliche Folgen durch die Verkleinerung des Trenngrüns und eine Bestandsverkleinerung der Baumschule machte.

"Die Kommunen sollen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten entwickeln", fügt Odewald an. Dazu gehöre auch ein Lebensmittelmarkt. Mit einer Gegenstimme wurde der Beschluss zur Verkleinerung des Trenngrüns zwischen den Gemeinden Effeltrich und Poxdorf beschlossen.

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