Stadt will Grünstreifen in Gostenhof aufhübschen

1.6.2018, 20:57 Uhr
Stadt will Grünstreifen in Gostenhof aufhübschen

© Foto: Michael Matejka

Ab der nächsten Woche werden am U-Bahnhof Gostenhof, wie berichtet, die ersten 18 maroden Lichtkuppeln ersetzt; anschließend folgt der Austausch bei den Stationen Bärenschanze und Maximilianstraße planmäßig bis September. Viele Anwohner fragen sich bereits, was mit dem ramponierten Grün am Straßenrand passiert, das sich seit Ende 2014 um die eingezäunten Kuppeln breitgemacht hat. Bürgermeister Christian Vogel kündigt Abhilfe an: "Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll es dort gleich weitergehen", sagt der erste Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) und ergänzt: "Ich habe vereinbart, dass dort im Herbst die Flächen rund um die Lichtkuppeln ansprechend neu begrünt und bepflanzt werden."

"Grün ist ein prägendes Element unserer Städte. Es übernimmt vielfältige gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische und klimatische Funktionen — und leistet insgesamt einen zentralen Beitrag für die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität in den Städten", erklärt Vogel seine Entscheidung. Ein Auslöser dafür sei auch der Brief von SPD-Stadträtin Eva Bär gewesen, die eine Aufwertung des Grünstreifens angeregt hatte. Vogel: "Ich bin der Idee und dem Wunsch gerne nachgekommen." Aktuell werden die Pflanzpläne für passende Büsche und Sträucher erstellt.

Ziel ist es laut Vogel, "dass nach dem langen Warten auf die neuen Lichtkuppeln unvermittelt die Flächen einen neuen Glanz erleben. Die Flächen sollen der Fürther Straße eine kleine grüne Note geben." Mit Blick auf das Insektensterben sollen Bereiche für Bienen, Käfer und Falter geschaffen werden — mit gezielten Schritten im ganzen Stadtgebiet.

"Teststrecke" geplant

Konkret sind zum Beispiel Modellversuche wie an der Münchener Straße vorgesehen, wo eine "Teststrecke" geschaffen wird. Vogel: "Hier werden wir das Gras in den Mittelstreifen und an den Straßenrändern nach dem Mähen bis zum Herbst liegen lassen. Wir hoffen, dass damit mehr Insekten und Pflanzen Lebensräume finden." Am Ende des Jahres will man prüfen, ob dieses Vorgehen erfolgreich war. Zudem hat Sör das Straßenbegleitgrün an mehreren Stellen an den für Nürnberg traditionellen Lebensraum "Sand" angepasst — wie am Kreisel Wiener Straße beim Hafen oder in der Vorjurastraße in Reichelsdorf. Vogel bittet dabei um Verständnis, dass deshalb mit Blick auf die Artenvielfalt "manche Grünstreifen im ersten Moment ungepflegt aussehen. Aber es ist gewollt und dringend notwendig."

Auch in Parks will Sör bewusst "Inseln" anlegen, die nur einmal jährlich gemäht werden: "So entstehen Wildblumenwiesen und Rückzugsorte für bedrohte Tiere und Pflanzen", erklärt der Sör-Chef. Denn noch sei in den Grünanlagen genug Platz für Erholung und Freizeitgestaltung.

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