S-Bahn: Mehr Züge zwischen Fürth und Erlangen

30.9.2018, 10:00 Uhr
Fünf neue Weichen in Fürth-Unterfarrnbach sollen helfen, die Kapazitäten besser zu nutzen.

© Hans-Joachim Winckler Fünf neue Weichen in Fürth-Unterfarrnbach sollen helfen, die Kapazitäten besser zu nutzen.

Nach den Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann werden zwei Weichen am Haltepunkt Eltersdorf und fünf weitere in Fürth-Unterfarrnbach eingebaut, um die Route leistungsfähiger zu machen. Dadurch können Gleise, die bislang noch nicht genutzt werden, an die seit Jahren bestehende Infrastruktur angebunden werden – mit dem Resultat, dass drei statt wie bisher zwei S-Bahnen pro Stunde und Richtung fahren können.

Auf diese Lösung, so Herrmann in einem Schreiben an Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung, hätten sich Freistaat und Bahn geeinigt. Noch im Oktober werde die Vereinbarung unterzeichnet, 2019 soll mit dem Bau begonnen werden.

Den gewünschten 20-Minuten-Takt werde man damit zwar nicht erreichen, dennoch spricht Jung von einem "deutlichen Fortschritt". Wichtig sei nun, "dass die Bahn gutes Zugmaterial einsetzt und eine gute Wartung gewährleistet, um die erforderliche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit für die vielen Pendler sicherzustellen".

Darüber hinaus appelliert der Rathauschef einmal mehr an die Verantwortlichen der Bahn, sich von dem geplanten S-Bahn-Schwenk durchs Knoblauchsland zu verabschieden und stattdessen den von der Stadt Fürth gewünschten Ausbau der Strecke entlang der bestehenden Trasse nach Erlangen zu forcieren. Das, so Jung, sei "überfällig".

Gericht stoppte Planung

Wie mehrfach berichtet, hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Schwenk-Planung der DB im November 2017 nach einer Klage der Stadt Fürth gestoppt – unter anderem wegen Verstößen gegen das Naturschutzrecht und wegen Ungereimtheiten bei der Nutzen-Kosten-Analyse des Konzerns. Diese hatte der Bahn-Variante eine weit höhere Effizienz bescheinigt.

Das Gericht räumte dem Unternehmen allerdings die Möglichkeit ein, die Mängel in einem neuen Verfahren zu beheben – doch bis dato ist nicht klar, ob die DB davon Gebrauch macht. "Das ist nicht akzeptabel", schimpft das Fürther Stadtoberhaupt. "Meine dringende Bitte an die Bahnchefs ist: Seien Sie keine schlechten Verlierer und akzeptieren Sie den Weg der Vernunft." Seiner Ansicht nach war das Urteil ein deutlicher Fingerzeig, dass die Schwenk-Planung keine Chance hat.

Mit Blick auf ein anderes Bahnprojekt in Fürth drängt der OB hingegen auf rasche Umsetzung: Der Güterverkehrstunnel, der die Strecke entlasten und Lärm für die Anwohner reduzieren soll, müsse in Angriff genommen werden. Das Projekt war auf die lange Bank geschoben worden; offenbar soll es nun jedoch in den "vordringlichen Bedarf" aufgenommen werden.

 

3 Kommentare