Probleme bei der Gräfenbergbahn: Online-Petition soll helfen

10.11.2018, 05:54 Uhr
Probleme bei der Gräfenbergbahn: Online-Petition soll helfen

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Ein wenig Resignation schwingt mit in der E-Mail, mit der sich Elternbeiräte aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt an die Eltern wenden, um sie einmal mehr zu mobilisieren – im Kampf gegen die "massiven Probleme mit der Gräfenbergbahn".

Zwar, so heißt es, hätten Elternbeirat und Schulleitung bereits einiges versucht, um die Deutsche Bahn (DB) dazu zu bewegen, die Situation zu verbessern, zum Beispiel mit Hilfe einer Unterschriftenliste, einem Ortstermin oder einem runder Tisch. Doch, bedauern die Elternbeiräte: "Ein Ende der Probleme ist leider nicht in Sicht."

Schon seit Jahren hält sich der Ärger der Fahrgäste, der Schulleiter, der Kommunalpolitiker entlang der 28 Kilometer zwischen Nürnberg-Nordost, Heroldsberg, Kalchreuth, Eschenau und Gräfenberg. Allein zwischen Januar 2016 und Oktober 2017 fielen auf der von rund 5000 Fahrgästen täglich genutzten Verbindung an 51 Tagen Züge aus. Ende 2017 mussten die Reisenden wegen eines aufgeweichten und abgerutschten Damms wochenlang in Busse umsteigen.

Auch in diesem Herbst herrscht bei vielen Fahrgästen Frust über Langsamfahrstellen, Signal- oder Weichenstörungen, über Züge, die gar nicht oder zu spät kommen, über Ersatzbusse, die auch nicht kommen. Über gestrandete Schüler, die kilometerweit laufen, um ins Klassenzimmer zu gelangen.

Schulausflüge beeinträchtigt

Als Gründe für die Probleme auf der reaktivierten Bahnstrecke gelten die auch aus Kostengründen unzureichend sanierte Trasse und die Billigtechnik im Stellwerk. Wohl investiert die Bahn beispielsweise laufend in die Hangsicherung, wie die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Anette Kramme, Staatssekretärin beim Bundesarbeitsminister, von Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern, erfahren hat.

Wann die Mängel grundsätzlich angegangen werden und der Freistaat die Mittel für die von der DB geforderte Kostenbeteiligung lockermacht, ist weiter offen. Das wollen Elternbeiräte und Klassensprecher des Gymnasiums und der Mittelschule Eckental sowie der Realschule Gräfenberg nicht länger hinnehmen.

Geplant ist nun ein Arbeitskreis, der weitere Aktionen umsetzt, um endlich bei den Pannenbahn-Verantwortlichen durchzudringen. Druck aufbauen helfen soll zudem eine Online-Petition, die die Generalsanierung, die Elektrifizierung und den Ausbau der Bahn fordert. 5000 Unterschriften sollen binnen neun Wochen zusammenkommen. In den ersten Tagen fanden sich bereits über 940 Unterstützer.

Zusätzlich sammeln die Elternbeiräte an allen drei beteiligten Schulen Unterschriften. Ihr Appell an die Eltern: "Bitte unterstützen Sie die Aktion, auch wenn der Schulweg Ihrer Kindern nicht mit der Bahn erfolgt." Schließlich würden auch Schulausflüge und Freizeitaktivitäten durch die Probleme beeinträchtigt.


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