Tempo 30 auf Fürther Straße? Maly schreibt Brief an Scheuer

20.3.2019, 06:00 Uhr
Bei einem Flashmob Anfang März gingen die Anwohner auf die Straße und forderten ein Tempolimit.

© Maria Segat Bei einem Flashmob Anfang März gingen die Anwohner auf die Straße und forderten ein Tempolimit.

Auf der Fürther Straße sind in den vergangenen acht Monaten drei Kinder bei Unfällen verletzt worden; ein neunjähriges Mädchen starb, nachdem es von einem Auto erfasst worden war. Erst letzte Woche ist dort ein 71-Jähriger angefahren und schwer verletzt worden, weil ein Autofahrer nicht mehr bremsen konnte, als er plötzlich die Straße betrat.

Es sei ihm durchaus bewusst, dass "ein Tempolimit alleine nicht reichen" werde, um gerade die jüngsten Verkehrsteilnehmer zu schützen, schreibt der Sozialdemokrat in einem Brief an den Berliner Verkehrsminister. Doch in Nürnberg gebe es etliche Hauptverkehrsstraßen, an denen viele Kinder außerhalb der Tempo-30- Schutzbereiche vor Schulen und Kitas unterwegs seien. Der Oberbürgermeister weist darauf hin: "Schulwege sind nicht nur auf wenige Hundert Meter vor Schulen konzentriert."

Die Kommunen bräuchten in solchen Fällen mehr verkehrsrechtliche Kompetenzen, um Tempo-30-Strecken auch dort anzuordnen, wo sie bislang nicht zulässig sind. Normalerweise muss dort entweder eine "konkrete erhebliche Gefahrenlage" nachweisbar sein oder eine Schule oder Kindertagesstätte liegen.


Fürther Straße: Bürgerversammlung drängt auf Tempo 30


Die Bitte des Nürnberger Oberbürgermeisters an Minister Scheuer bezieht sich vor allem auf innerstädtische Bereiche mit besonders vielen Fußgängern, die auch als Schulweg genutzt würden.

Ulrich Maly versichert, dass damit "kein genereller Abschied von Tempo 50 auf Hauptverkehrsstraßen in geschlossenen Ortschaften" verbunden sein soll. Doch ein verantwortungsvoll eingesetztes Tempo 30 könne Straßen innerhalb der Stadtgrenzen auf alle Fälle sicherer machen. Ulrich Maly: "Jedes verunglückte Kind ist ein Unfall zu viel!"

 

 

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