Rennspektakel mit vielen Aktionen

13.9.2010, 00:00 Uhr
Rennspektakel mit vielen Aktionen

© Karlheinz Daut

Der Veranstalter, der SportService der Stadt Nürnberg, zog eine durchweg positive Bilanz: „Weder Schwerverletzte noch größere Sachschäden waren zu beklagen und sämtliche Attraktionen abseits der Rennstrecke seien sehr gut angenommen worden“, sagte Jürgen Thielemann.

Als sich der Tag dem Ende neigt, ist auch der SportService-Chef „platt“, wie er sagt, aber gleichzeitig „hochzufrieden“. Am Nachmittag war es auf dem Hauptmarkt und den Aktionsflächen rund um die Altstadt noch richtig voll geworden. Am Vormittag vermisste man die in der Luft liegende Spannung des Großereignisses wie in den Vorjahren.

Rennspektakel mit vielen Aktionen



Rennspektakel mit vielen Aktionen

Dennoch: Zahlreiche Besucher reihten sich entlang der Strecke, um die Damen und Herren der Profi-Teams anzufeuern. „Es war jede Menge los, was für mich ein Zeichen ist, dass die Veranstaltung gut angenommen wird“, kommentierte Thielemann.

Die Aussteller und Sponsoren teilten seine Begeisterung. „Die Stimmung war super, es war überall jede Menge los, was will man mehr“, sagte etwa Yi-Cheh Chiu, Direktor der Wirtschaftsabteilung des taiwanesischen Unternehmens Taiwan Excellence. Der Manager aus Taipeh zeigte sich beeindruckt vom Nürnberger Publikum. „Sehr nett und sehr interessiert“, lautete sein Urteil.

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Der Zieleinlauf der Jedermänner sorgte für ein klein wenig Aufregung im Publikum. Es hatte sich herumgesprochen, dass es auf der Äußeren Bayreuther Straße zu einem schweren Unfall gekommen war. Eine Frau, die mit ihrem Rad die Straße überqueren wollte, rammte einen der Teilnehmer, der sich beim Sturz eine Schulterverletzung zuzog. Dies sollte jedoch die schlimmste Verletzung des Renntages bleiben. Gespannt wartete man auf die Rückkehr der Teilnehmer des Jedermannrennens und ihre Meinung zur neuen Strecke in den Landkreis Erlangen-Höchstadt hinaus. Thielemann selbst hatte am Morgen am 65-Kilometer-Rennen teilgenommen, um sich vor Ort von den Gegebenheiten ein Bild zu machen. Die Strecke sei zwar anspruchsvoll, aber sehr sicher gewesen, so sein Fazit. Nicht alle Teilnehmer des Jedermann-Rennens teilten diese Einschätzung. Stefan Lehr (44), der heuer zum vierten Mal mitfuhr, bemängelte vor allem die Markierung der Strecke durch Pylonen. „Das ist gefährlich, ich habe ziemlich viele Stürze gesehen.“ Wenn ein Fahrer einen Pylon umfahre, dann nehme er dabei gleich eine ganze Reihe anderer Fahrer mit, erklärt Lehr. „Das ist wie beim Kegeln.“

Holger Liebig (46) aus Weikenried im Harzgebirge ist hingegen voll des Lobes. „Es hat Spaß gemacht, nur hätten für meinen Geschmack mehr Berge dabei sein können, damit sich das Feld weiter auseinanderzieht.“ Liebig findet nur die Pflastersteine auf dem Hauptmarkt für den Start nicht optimal: „Bei Sonnenschein geht es, aber bei Regen sind die glatt wie Schmierseife.“

Gute Stimmung herrschte am Stand von Taiwan Excellence auf dem Hauptmarkt. Dort gab es zeitweise kaum ein Durchkommen. „Schuld“ daran war BMX-Profi Chris Böhm, der im Stundentakt Kostenproben seines Könnens als Flatland-Star gab. Dabei handelt es sich um Akrobatik auf und mit dem BMX-Fahrrad. Allerdings nicht in voller Fahrt, sondern mehr oder weniger aus dem Stand.

Auch auf den Aktionsflächen am Neutor und am Laufertor sowie in der Zieleinfahrt am Vestnertorgraben herrschten Andrang und gute Stimmung. Die Polizei und die Arbeitsgemeinschaft der Rettungsdienste zeigte sich am Renntag sehr entspannt.

Einsatzplaner und Hauptkommissar Peter Weber war mit 130 Mann angerückt, um die Rennstrecke zu sichern. Alles sei glatt gegangen, nur habe man in der Nacht vor dem Rennen 68 Autos, die im Halteverbot geparkt waren, abschleppen müssen, erzählt er: „Die letzten kurz vor dem Startschuss des ersten Rennens, das war knapp.“

Ob das Rennen im kommenden Jahr erneut stattfinden kann, steht derzeit in den Sternen. Thielemann benötigt 80000 Euro an Sponsorengeldern. „Ohne die sehe ich schwarz.“