Brücke nach Lateinamerika

28.4.2010, 00:00 Uhr

Ähnliche Zentren unterhält der Freistaat bereits für die aufstrebenden Regionen Osteuropa (in Regensburg), China (Bayreuth) und Indien (Hof). Dass Lateinamerika künftig von Erlangen aus »betreut« wird, hat einen Grund: »Wir haben hier die meisten Kontakte«, sagte Grüske nicht ohne Stolz. Über 50 Kooperationen unterhalte die Erlanger Uni auf dem Kontinent – rechnet man studentische Austauschprogramme noch mit ein, seien es sogar mehr als 70. »Das alles sind Kontakte, die wir seit langem pflegen«, sagte Grüske.

Der bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) lobte Erlangens »wissenschaftliche Kompetenz in der Lateinamerika-Forschung«. Er hoffe, dass die neue Koordinierungsstelle BayLat Partner im Freistaat und »auf diesem wichtigen Kontinent« zusammenbringen werde. 208 Partnerschaften von bayerischen und lateinamerikanischen Hochschulen gebe es bereits, mehr als tausend Studenten aus Lateinamerika hätten im vergangenen Wintersemester an bayerischen Hochschulen studiert.

BayLat soll künftig die Anlaufstelle für alle Hochschulen in Bayern und Lateinamerika sein. Erste Erfolge kann das vierköpfige Team um Geschäftsführerin Irma de Melo-Reimers bereits feiern: Neben Botschaften und Konsulaten sind die Bayerischen Repräsentanten in Mexiko und Brasilien Netzwerkpartner geworden, außerdem das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus in Lateinamerika sowie Lektoren und Außenstellen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Für bayerische Studenten dürften vor allem die 40 Reisestipendien interessant sein, die BayLat heuer vergeben will. Gerade wirbt das neue Hochschulzentrum auch Praktikumsstellen ein. Florian Heider

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