Fertigungslabor auf dem AEG-Gelände stellte sich vor

9.3.2012, 07:16 Uhr
Fertigungslabor auf dem AEG-Gelände stellte sich vor

© Eduard Weigert

Lasercutter, CNC-Fräße und ein voll ausgestattetes Elektroniklabor. Das „Fab Lab“ bietet eine Ausstattung, die sonst nur in Entwicklungsabteilungen von Industrie und Forschung zu finden ist. Die technischen Hürden zur Nutzung der Infrastruktur wurden, so gut es nur geht, minimiert, so dass vor allem Schüler aller Jahrgangsstufen auch ohne Vorkenntnisse sehr schnell zu ersten Erfolgserlebnissen kommen.

„Bei uns kann ein jeder fast alles selbst herstellen. Das Motto lautet: Alles, was du malen kannst, kannst Du auch bauen“, erklärt Michael Niqué. Der „Fab Lab“-Mitarbeiter unterstreicht, dass das individuelle Leistungsniveau dabei eine eher untergeordnete Rolle spiele. Vielmehr könne jeder seine individuellen Ideen in der ihm eigenen Geschwindigkeit angehen. „Die pädagogischen Grundüberlegungen der Nachwuchsarbeit im ,Fab Lab‘ basieren auf den Prinzipien des Lernens voneinander und des Lernens durch eigene praktische Erfahrung.“

Das Ziel der Präsentationsveranstaltung sei es, verschiedene Interessensgruppen zusammenzubringen sowie im Verbund Ideen und Konzepte für die Etablierung eines langfristigen Schulprogramms zu entwickeln. „Die aktuelle Finanzierungssituation erlaubt uns den Betrieb der grundlegenden Infrastruktur“, so Niqué.

Eine Gruppe Schüler des Christoph-Jacob-Treu-Gymnasiums Lauf ist im „Fab Lab“, um ein Astrolabium (griechisch „Stern-Nehmer“) herzustellen. Dahinter verbirgt sich ein scheibenförmiges astronomisches Instrument. So eine alte Sternenkarte verwendete auch der Astronom Regiomontanus, der von 1471 bis 1475 in Nürnberg lebte. „Normalerweise bestand ein Astrolabium aus Messing. Die Schüler der 11. Klasse verwenden jedoch Plexiglas“, erläutert Rudolf Pausenberger.

Der Lehrer überwacht die Herstellung, die im Rahmen eines sogenannten Projekt-Seminars stattfindet. Die Baumaßnahmen sind durchaus erfolgreich. Wenn auch nicht frei von Tücke. Schüler Daniel Taufer bringt es auf den Punkt. „Eine große Platte zu gravieren dauert ungefähr sechs Stunden. Da sollte nicht zum Schluss noch etwas abbrechen.“

Im vergangenen Jahr wurden bereits erste Aktionen im „Fab Lab“ durchgeführt. Schüler der 1. bis 6. Klasse kreierten Roboter, die durch Eigenvibration auf Zahnbürstenköpfen gleiten können. Hinsichtlich des Designs wurden hier keine Grenzen gesetzt. Es gibt einen realistischen Autoroboter und sogar die Nürnberger Burg, die auf einer Plattform angebracht ist.

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