60 Jahre Gärtner-Lust in Gunzenhausen

GUNZENHAUSEN - Er gilt als einer der schönsten in der Region und ist jeden Donnerstag ein echter Anziehungspunkt: der Gunzenhäuser Wochenmarkt. Das Angebot ist bunt und vielfältig. Doch wo kommen die Produkte eigentlich her und wer sind die Menschen, die sie vermarkten? Diese Fragen beantwortet die Serie des Altmühl­Boten. Heute geht es unter anderem um nachhaltige Gewächshäuser.

Seit 60 Jahren und damit bereits in der dritten Generation bietet die Gärtnerei Grau aus Pleinfeld Obst und Gemüse, Blumen, Zier- und Gemüsepflanzen sowie Kräuter auf dem Gunzenhäuser Wochenmarkt an. Wann genau Anita Lemke das erste Mal mit dabei war, daran kann sich die Floristmeisterin wohl nicht mehr so genau erinnern, aber eines weiß sie noch sehr genau: Es war für sie nie eine Frage, dass sie einmal den Betrieb der Eltern übernimmt.

Die Leidenschaft für den Gärtnerberuf hat sie auch an ihre drei Söhne weitergegeben. Martin Lemke ist Gärtnermeister mit Fachrichtung Gemüsebau, sein Bruder Benjamin zusätzlich noch staatlich geprüfter Gartenbautechniker. Felix Lehmke ist Landmaschinenmechaniker und betreut samstags den Stand der Gärtnerei Grau auf dem Marktplatz.

Das Unternehmen in Pleinfeld hat sich Nachhaltigkeit auf seine Fahnen geschrieben. Die Gewächshäuser werden mit einem Blockheizkraftwerk, das mit Biomethan betrieben wird, geheizt, bei strengem Frost wird es von der Hackschnitzelheizung unterstützt. Seinen Strombedarf deckt der Betrieb mit einer Photovoltaikanlage. Und auch die Gewächshäuser selbst bekommen Ökopunkte, denn der Pleinfelder Betrieb hat die Treibhäuser der Gunzenhäuser Gärtnerei Mährlein übernommen.

Gemüsejungpflanzen werden hier ebenso gezogen wie prachtvolle Salate oder knackige Tomaten, ganz zu schweigen von der Blumenvielfalt. Natürlich kommt da auch das eine oder andere Ungeziefer auf die Idee, von diesem Überfluss zu profitieren. Statt allerdings mit der chemischen Keule zu reagieren, setzen die Lemkes zur Schädlingsbekämpfung beispielsweise Schlupfwespen ein.

Ihre Produkte bieten Anita Lemke und ihre Söhne auch auf den Wochenmärkten in Eichstätt, Treuchtlingen, Pappenheim und Weißenburg an. Was der eigene Betrieb nicht hergibt, wird von Betrieben aus dem Knoblauchsland im Norden Nürnbergs angeboten, die Eier kommen vom Bauernhof Kotzbauer aus der Nähe von Windsbach.