Acht neue „Stolpersteine“

21.9.2010, 07:55 Uhr
Acht neue „Stolpersteine“

© Stefan Hippel

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Für Gunter Demnig ist dieser Satz Antrieb seit zwanzig Jahren. 1993 fing er an, erste „Stolpersteine“ zu setzen. In über 500 Orten in Deutschland und anderen europäischen Ländern hat der 63-Jährige seitdem die zehn mal zehn Zentimeter großen Platten vor dem letzten, selbst gewählten Wohnort der Opfer eingelassen.

In Nürnberg verlegte er in der Fürther Straße 9a Steine für Edith Bartfeld (9.3.1910, geb. Landmann), ermordert am 24.3.1942 in Izbica (Polen). Dort gab es ein Konzentrationslager, in dem am selben Tag auch Gerda Bartfeld (geb. 25.12.1933) ermordet wurde. Spender der Steine ist Tobias Jockenhövel aus Nürnberg. In der Rosenaustraße 10 erinnert ein Stein an Fora Gaertner (geb. 18.3.1870 in Niederwerrn), ermordet am 21.4.1943 in Theresienstadt und einer an Emma Gaertner (geb. 14.4.1872 in Schweinfurt), ermordet am 24.9.1942 in Theresienstadt. Spenderin ist Rachel Dorn (Israel).

Die zwei Steine in der Badstraße 12 sind Marie Lydia Gutmann (27.5.1893, geb. Kleinert), verstorben 23.4. 1941 in Hartheim bei Linz (sogenannte Euthanasieanstalt) und Emanuel Gutmann (geb. 22.5.1885), deportiert am 29.11.1941 zum Ghetto Riga gewidmet. Spender: Daniel F. Ulrich. Die zwei Steine in der Sulzbacher Straße 48 erinnern an Wilhelm Wassermann (geb. 22.1.1873), ermordet 20.5.1944 in Auschwitz und an Rosa Wassermann (geb. 6.5.1881) ermordet 29.12.1942 in Theresienstadt. Spender: Ruben Wassermann (USA).

Der Künstler Gunter Demnig mit dem markanten Hut und dem roten Halstuch, ist für sein Projekt vielfach ausgezeichnet worden. So bekam er 2005 von Bundespräsident Horst Köhler den Verdienstorden der Bundesrepublik. 2008 ernannte ihn Innenminister Wolfgang Schäuble zum „Botschafter für Demokratie und Toleranz“.