Achte Anlaufstelle für Cadolzburger Waldbesitzer

14.2.2016, 13:00 Uhr
Achte Anlaufstelle für Cadolzburger Waldbesitzer

© Foto: Fiedler

„Wir sind für Sie als Waldbesitzer neben unserer Geschäftsstelle in Weihenzell die erste Anlaufstelle“, hatte gleich nach seiner Wahl zum ersten Vorsitzenden Peter Ziegler aus Deberndorf den anwesenden und in der FBG Fürth/Ansbach organisierten Waldbesitzern angeboten. Und sein ebenfalls frisch gewählter Stellvertreter, Karl-Heinz Tiefel (Cadolzburg), gab zu Protokoll: „Die praktischen Anliegen sind mein Metier. Meine Erfahrungen gebe ich gern weiter.“

Mit 150 Mitgliedern und einer Fläche von rund 630 Hektar Waldbestand wird die Cadolzburger Untergruppe als hektar- und mitgliederstark beschrieben. Raymund Filmer ist als Langenzenner Revierförster auch für die Cadolzburger Waldbesitzer zuständig. So erhielten die Mitglieder der Untergruppe gründliche Informationen vom Fachmann. Dabei legte Filmer die Schwerpunkte auf die Wiederaufforstung und den Wildverbiss.

„Wer aus Kiefernbeständen Mischwälder formt, verjüngt im Sinne der Klimakulisse“, erklärte Filmer und beschrieb damit das Ziel, Wälder als vielfältige und damit belastbare Baumgemeinschaften zu gestalten. Im Detail erklärte Filmer die Fördermöglichkeiten und ließ anklingen, dass die Zuschüsse die Materialkosten bei Verjüngungsmaßnahmen decken können.

Einen wichtigen Termin nannte er in Blick auf Trockenschäden. Nach dem Extremsommer drohten Ausfälle in den Wäldern von bis zu 30 Prozent. Wer Nachbesserungen bei den Trockenschäden vornehmen will, muss dem Amt bis Ende Mai den Umfang melden. „Dann wissen wir, welche finanziellen Mittel wir einplanen müssen.“

Allein Filmers Zahlentabellen machten deutlich, dass Wild und Wald in einer spannungsreichen Beziehung stehen. „Bei den Nadelbäumen ist es nicht so massiv, aber bei den Laubbäumen sind im Schnitt 64 Prozent verbissen“, schilderte der Förster. Dabei sind bei den wertvollen Eichen bis zu 94 Prozent der Jungbäume betroffen. Was das bedeutet, weiß jeder Waldbesitzer. Verbiss schadet dem Aufwuchs, die Bestände sind geschwächt.

Filmer bot deshalb den Waldbesitzern Reviergänge an, während derer die Verbissschäden erfasst werden können. Nicht zuletzt gibt deren Ausmaß darüber Auskunft, wie viel Wild sich im Wald aufhält. „Entsprechend können die Abschusspläne angepasst werden“, ließ der Förster wissen.

Wald vor Wild

Filmer informierte, dass von den Revieren im Gebiet der FBG Fürth/ Ansbach nur eines ,günstige‘ Wildbestände aufweise, nämlich der Stadtwald Fürth. In sieben Revieren sei der Bestand tragbar und bei 28 Revieren zu hoch. Er wünscht sich, dass Abschusszahlen den einzelnen Revieren angepasst werden. Eine Erhöhung um zehn Prozent sei geplant.

Einen Ausblick auf den aktuellen Holzmarkt gab Thomas Härpfer, stellvertretender Vorsitzender der FBG Fürth/Ansbach. Er beschrieb ihn als noch gut. „Wir erwarten aber rückläufige Preise nach dem ersten Quartal“, gab er zu bedenken. Als Grund nannte er jene Holzmengen, die anfallen, wenn vom Borkenkäfer befallene Bestände gesäubert werden. Im Forstlatein nennt man das Borkenkäferdruck. Aber auch bei Kiefern werde mit größeren Mengen gerechnet, wenn die Trockenschäden eingeschlagen werden, so Härpfer.

Auf den massiven Anstieg bei den Trockenschäden wies während der Diskussion Peter Ziegler hin. Und machte ein ums andere Mal deutlich, dass sowohl die FBG-Leute als auch die Revierförster über das Ausmaß informiert werden müssten. „Ein kurzer Anruf genügt“, ermunterte er die Waldbesitzer.

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