Asylbewerber sollen nach Alt-Röthenbach kommen
20.11.2014, 17:12 Uhr
Der Stadt liegt die Bauvoranfrage eines Investors vor, der im Rosenthal direkt am Röthenbach Asylbewerber unterbringen möchte. Das vierstöckige Gebäude - aktuell von einem metallverarbeitenden Betrieb genutzt - stammt aus der Zeit um 1900, hier stand zuvor eine jener Mühlen, um die herum der Ort wuchs. Voraussetzung für die Unterbringung von Flüchtlingen sind umfangreiche Umbauarbeiten. So müssen Brandschutzauflagen erfüllt werden, auch sind entsprechende Sanitäranlagen erforderlich.
Die Verhandlungen mit dem Investor führt nicht das Landratsamt, sondern die Regierung von Mittelfranken. Diese rechnet mit 80 bis 100 Plätzen im Rosenthal, eine genaue Angabe könne "erst nach Erstellung von Planunterlagen gemacht werden". Grundsätzlich sind staatliche Gemeinschaftsunterkünfte, die von der Regierung belegt werden, deutlich größer als jene Unterkünfte in der Verantwortung des Landkreises. Das Landratsamt weiß noch nicht einmal von dem Vorhaben. "Wir haben dazu keinen Vorgang", so ein Sprecher.
Im vergangenen Jahr hatte die Kommune den Plan abgelehnt, die alte Fabrik in 18 Wohnungen umzuwandeln. Zu massiv sei die Bebauung, hieß es damals, außerdem gebe es in Alt-Röthenbach nicht ausreichend Stellplätze. Ein Argument, das bei einer Asylbewerberunterkunft nicht verfängt. Rathauschef Klaus Hacker will sich ohnehin nicht aus der Verantwortung stehlen, "Unterkünfte werden händeringend gesucht, das ist mir als Bürgermeister völlig klar - und wir haben in Röthenbach keine anderen Gebäude als Alternative".
Hacker ist sich sicher: "Was andere Kommunen schaffen, bekommen wir auch hin." Gehe das Vorhaben des Investors baurechtlich in Ordnung, gelte es, sich auf die Ankunft der Asylbewerber vorzubereiten. Denkbar ist für den Bürgermeister etwa ein Unterstützerkreis, der beim Einleben hilft.
Doch das ist Zukunftsmusik. Für den Umbau rechnet die Regierung mit Monaten, außerdem stehe die Einigung über die Anmietung noch aus. Den Zeitpunkt der Eröffnung kann die Behörde darum nicht nennen.
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