Ausstand bei der Post: Viele Briefkästen in Fürth blieben leer

20.5.2015, 11:00 Uhr
Ausstand bei der Post: Viele Briefkästen in Fürth blieben leer

© Berny Meyer

Die Beschwerde eines Lesers ist unmissverständlich: „Seit vergangenem Donnerstag erhielt ich nicht einen einzigen Brief!“ Vier Tage Warten auf womöglich wichtige Dokumente? Die Deutsche Post formuliert die Folgen des Arbeitskampfes harmloser und spricht von „streikbedingten Verzögerungen“. Mit welchem Ausmaß, wird auf der Internetseite nicht erklärt.

Dort lassen sich potenzielle Schwierigkeiten im jeweiligen Postleitzahlenbereich herausfinden. Für das Fürther Gebiet bringt die Suche das gleiche Ergebnis: „Es sind Hinweise auf Beeinträchtigungen am Empfangsort bekannt.“

Hoffen auf eine Einigung

Die Gewerkschaft ver.di bestätigt die Probleme in Fürth. Der Großteil der knapp 50 Beschäftigten, „wir sprechen von 80 bis 100 Prozent“, hat seit vergangenem Donnerstag die Arbeit niedergelegt, erklärt Sekretärin Jessica Hampel.

Deshalb könne es gut sein, dass Sendungen liegengeblieben sind, sie werden in den kommenden Tagen nach und nach zugestellt. Spätestens bis zum Pfingstwochenende sollen dann alle Empfänger ihre ersehnte Post erhalten haben, denn der Ausstand wird zunächst ausgesetzt.

Ist ein Ende absehbar? „Am Mittwoch und Donnerstag wird weiter verhandelt, wir hoffen auf ein annehmbares Angebot der Arbeitgeber“, sagt Hampel. Wie es danach weitergeht, ist vollkommen offen. Gibt es keine Einigung, sind weitere und womöglich längere Streiks denkbar.

ver.di fordert für die rund 140 000 Tarifbeschäftigten der Post eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

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