Baustelle und Zoff in Unterasbach verschoben

10.2.2016, 06:00 Uhr
Baustelle und Zoff in Unterasbach verschoben

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Beide Straßen in einem Aufwasch auf Vordermann zu bringen – vielleicht ließen sich damit Kosten sparen – auch für die Anwohner: Diesen Gedanken hatte Oberasbachs stellvertretender Bürgermeister Norbert Schikora (Grüne). Seine Stadtratskollegen und er hatten im November vergangenen Jahres bereits über den Verbindungsweg beraten, aber keine Entscheidung getroffen. Den Anstoß gab seinerzeit ein Bürger, der vor Ort ein größeres Wohnhaus errichtet und den Ausbau beantragt hatte.

Eine kitzlige Sache: Denn das Sträßchen, dem das Bauamt „einen teilweise mäßigen Zustand“ bescheinigt, ist noch nicht erstmalig erschlossen. Das bedeutet: Greift die Stadt die Angelegenheit an, trägt sie lediglich zehn Prozent der Kosten, die Anrainer müssen den Löwenanteil von 90 Prozent schultern. Vor drei Jahren wurde die Summe für einen einfachen Ausbau auf 120 000 Euro geschätzt.

Bisher zieht sich lediglich über einen Seitenstreifen an der Nordseite des Weges eine Asphaltdecke. 2013 hatte die Stadt dies ebenfalls auf Wunsch eines Anwohners veranlasst, der Schäden an seiner Grundstückseinfriedung befürchtete, sollten die schweren Müllfahrzeuge weiter über das bis dahin unbefestigte Terrain fahren. Ein weiterer Ausbauwunsch der dort ansässigen Bürger sei dem Bauamt nicht bekannt, steht in der Vorlage der Verwaltung zu lesen.

Zeitdruck und kein Geld

Stadtbaumeister Peter Kleinlein riet dem Gremium nun davon ab, beide Vorhaben miteinander zu realisieren. Denn: Für den Verbindungsweg gebe es keinerlei Planung, zudem sollte überlegt werden, eine Wasserleitung und einen Kanal einzubauen. Geld sei dafür im aktuellen Haushalt ebenfalls nicht vorgesehen. Und: Nachdem der Ausbau der Bahnhofstraße ohnehin unter einem gewissen Zeitdruck steht, da der Stadtrat erst im Dezember beschlossen hatte, das Projekt um ein Jahr vorzuziehen, könnte eine weitere, parallel laufende Maßnahme die Gesamtsituation verschärfen. Die Anwohner wissen überdies auch noch nicht, was auf sie zukommt. „Der Stadtrat wollte nicht, deshalb kann ich nicht informieren“, antwortete Kleinlein auf eine diesbezügliche Frage von SPD-Fraktionssprecher Marco Maurer. Einstimmig beschloss das Gremium, für die Jahre 2017/2018 entsprechende Mittel für den Ausbau des Verbindungswegs in den Haushaltsplänen bereitzustellen. Das Ingenieurbüro Baier & Schwarzott soll Vorplanungen einleiten.

Die Anwohner werden entsprechend unterrichtet. Das Bauamt geht davon aus, dass sie, mit Ausnahme des erwähnten Antragstellers, „massiven Einspruch einlegen werden“. Das hatten, in gleicher Angelegenheit, auch ihre Nachbarn in der Bahnhofstraße und einige Anlieger in Rehdorf getan – allerdings ohne Erfolg. Für die Rehdorfer Straße hat der Ausschuss im Übrigen jetzt die Arbeiten vergeben. Kostenpunkt: rund 996 000 Euro, starten soll die Baustelle „frühzeitig“.

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