Bayernweiter Test: In Lauf lässt es sich gut radeln

11.3.2015, 14:14 Uhr
Die neuen Radwege in Lauf sorgen für strahlende Gesichter: In einem bundesweiten Test des ADFC schneiden diese sehr gut ab.

© Stadt Lauf Die neuen Radwege in Lauf sorgen für strahlende Gesichter: In einem bundesweiten Test des ADFC schneiden diese sehr gut ab.

Bereits zum sechsten Mal konnten Radfahrer bewerten, wie fahrradfreundlich ihre Kommune ist. Über 100 000 Menschen hatten deutschlandweit bei der Befragung mitgemacht. 468 Städte und Gemeinden erreichten die Mindestteilnehmerzahl und wurden in die offizielle Wertung aufgenommen. Die Ergebnisse wurden nun in Berlin vorgestellt.

Der ADFC-Landesvorsitzende Armin Falkenhein gratulierte Bürgermeister Benedikt Bisping und Bernhard Hammerlindl, dem kommunalen Radbeauftragten, zum erfolgreichen Ergebnis: „Lauf hat eine Spitzenposition in Bayern.“ Es freue ihn sehr, dass die bisherigen umfangreichen Verbesserungen für den Laufer Radverkehr mit dieser erfolgreichen Bewertung eindrucksvoll gewürdigt wurden und das Ergebnis im Vergleich zum Wettbewerb 2012 noch verbessert werden konnte.

Die Pegnitzstadt sei somit Vorbild und habe „Rückenwind“ für den fortlaufenden Ausbau des Radverkehrs und weitere Verbesserungen. Bürgermeister Benedikt Bisping versprach, die Anregungen und Vorschläge genau auszuwerten und sich für weitere Optimierungen einzusetzen.

Freude am Fahren

Mit einer Note von 3,29 hatte Lauf im Jahr 2012 beim ADFC-Fahrradklima-Test noch den vierten Platz von 29 bayerischen Städten unter 100 000 Einwohnern belegt. Im Vergleich mit anderen Städten unter 50 000 Einwohnern punktet die Pegnitzstadt heuer nun vor allem mit der Erreichbarkeit des Stadtzentrums (1,9), der Wegweisung (2,2) und der Freude beim Radfahren (2,4). Unzufrieden sind die Laufer Radfahrer dagegen vor allem mit den Ampelschaltungen (4,0), der Führung an Baustellen (3,8), der Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr (3,8) und der Breite der Radwege (3,6).

Thomas Löffler, der Sprecher des ADFC im Nürnberger Land, freute sich ebenfalls über das gute Ergebnis und sieht die Arbeit der vergangenen Jahre bestätigt: "Das Abstimmungsergebnis stimmt positiv, aber es zeigt zugleich auch Verbesserungsmöglichkeiten auf." Die Führung an Baustellen ließe sich seiner Ansicht nach "mit ein bisschen Ehrgeiz und Einsatz" leicht verbessern.

Konzept für Schulwege

Auffallend sei aber auch eine große Uneinheitlichkeit bei einigen Bewertungen. Dies sei in so kritischen Bereichen wie bei Konflikten mit Fußgängern, der Breite von Radwegen und bei Falschparkern auf Radwegen der Fall. Angesichts der guten Ergebnisse sollte nun genug Motivation vorhanden sein, auch die schwierigeren Themen anzugehen, glaubt Löffler. Die Fahrt mit dem Rad über die Hersbrucker Straße in Richtung Zentrum sei unattraktiv, die Führung des Fünf-Flüsse-Radweges im Bereich EWS kein Aushängeschild. Die Anfahrt über die Nürnberger Straße führe vermehrt zu Konflikten und eine zügige West-Ost-Verbindung bliebe weiter die Straße.

"Ein Konzept für die Fahrt mit dem Rad zu den Schulen wäre genauso wünschenswert und die Schönberger warten weiter auf einen asphaltierten Weg, um bei jedem Wetter mit dem Rad in die Arbeit fahren zu können. Es bleibt also noch viel zu tun, um den Radverkehrsanteil spürbar zu steigern", so Löffler.

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