BlauPause: Ahnungslos im U-Bahnhof

2.10.2014, 07:59 Uhr
BlauPause: Ahnungslos im U-Bahnhof

Kein Wunder, dass sich an manchen Tagen die Reisebusse auf dem Parkstreifen vor dem Justizpalast stauen. Senioren wie Schulklassen aus aller Herren Länder machen sich auf den Weg, um nicht nur die beeindruckende Ausstellung im Dachgeschoss zu sehen, sondern auch einen Blick in den berühmten Saal 600 zu werfen.

Das Memorium zu finden, ist oberhalb der Erde kein Problem. Wer vom Plärrer die Fürther Straße stadtauswärts fährt, radelt oder zu Fuß geht, stößt an der Ecke zur Bärenschanzstraße auf einen Pfeil, auf dem Schwarz auf Weiß Memorium Nürnberger Prozesse steht. Zudem winken hinter der Sandsteinmauer die Flaggen der vier Zweite-Weltkrieg-Sieger-Mächte USA, Großbritannien, Russland und Frankreich, die ab 1945 bei den NS-Kriegsverbrecher-Tribunalen federführend waren. Problematischer wird es allerdings, wenn man mit der U-Bahn in Richtung Memorium aufbricht. Sowohl im U-Bahnhof Bärenschanze als auch in der Maximilianstraße steht man ahnungslos herum.

Verzweifelt sucht man im Untergrund nach einem kleinen Wink, doch leider vergebens. In der Maximilanstraße wird man zwar zur Mannertstraße geführt, dort befindet sich bekanntlich das hiesige Gefängnis, von dem es aber keinen offiziellen Durchgang zum Memorium gibt. In der Bärenschanze-Station geht derweil ein Schild zur Sielstraße. Wer sich da aber nicht auskennt, landet eher in der Lederer-Kulturbrauerei als im Saal 600.

Kurz: Um künftig unnötige Irrungen und Wirrungen zu vermeiden, sollte die VAG bei den beiden U-Bahnhöfen, zwischen denen das Memorium liegt, doch mal flott ein paar Wegweiser aufstellen. Kostet sicher nicht viel und freut die Suchenden.

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