Blick ins Innenleben der Stahlgiganten im Laubendorf Windpark

7.4.2015, 13:00 Uhr
Blick ins Innenleben der Stahlgiganten im Laubendorf Windpark

© Foto: Simon Schübel

„Auf einem Display lassen sich Windstärke, Ausrichtung der Gondel oder die eingespeiste Strommenge ablesen“, erklärte Reinhard Kirchner von der „Wust Wind und Sonne GmbH & Co.KG“ (WWS) den Gästen. Wegen des starken Windes durften sie aber nur das unterste Stockwerk des Turmes erklimmen. Das erlaubte immerhin den Blick die Leiter hoch in die Spitze des Pylons, eine Perspektive, die viele Besucher als Fotomotiv nutzten.

Im Festzelt am Fuß der fünf Windräder lobten unter anderen Landrat Matthias Dießl, FW-Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt sowie Langenzenns Grünen-Stadtrat Bernhard Heeren den Beitrag, den Langenzenn mit dem Windpark zur Energiewende leistet. „Dadurch, dass die Nachbargemeinden schon Windkraftanlagen gebaut haben, wurden in der Bevölkerung Ängste abgebaut“, findet Heeren.

Der Weg bis zur Einweihung war nicht einfach. Schon 2011 begann die Planung zur Errichtung des Windparks. Während der Vorbereitungsphase arbeiteten der Stadtrat und der Planungsverband eng mit Grundstückseigentümern und Bürgern zusammen. Als Anfang 2013 das Projekt auf einer Informationsveranstaltung den Langenzennern vorgestellt wurde, fanden sich 241 Leute, die insgesamt sieben Millionen Euro in den Windpark investierten.

Der Baubeginn verzögerte sich dann aber noch einmal um ein Jahr, da die bayerische Staatsregierung die Anerkennung des Regionalplans als Rechtsgrundlage hinauszögerte. „Nach der Katastrophe von Fukushima wollte der Ministerpräsident Bayerns eigentlich zum Vorreiter in Sachen Energiewende in Deutschland machen“, erinnerte WWS-Geschäftsführer Erich Wust. „Durch die dann vollzogene Kehrtwende hing die gesamte Planung des Projektes in der Schwebe.“

Erst im Februar 2014 startete der Bau. Seit die Anlagen im September ans Netz gegangen ist, haben die fünf Windräder 15 Millionen Kilowattstunden Strom produziert. „Solche Windanlagen sind doch tausend Mal schöner, als eine Trasse, mit der Kohlestrom nach Bayern transportiert wird“, sagte Gabi Schmidt. „Die Politik sollte die Menschen bei solchen Projekten stärker unterstützen, statt ihnen die Motivation, etwas zu ändern, zu nehmen.“

Während der Einweihungsfeier konnten die Bürger bei Mitarbeitern der WWS Lose kaufen, deren Erlös an örtliche Kindergärten geht. Zu gewinnen gab es Liegestühle und Ausflüge zur Gondel einer Windkraftanlage in Begleitung eines Technikers.

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