Bürgerfest 2016: In Gunzenhausen spielt die Musik!

25.6.2016, 07:31 Uhr
Bürgerfest 2016: In Gunzenhausen spielt die Musik!

© Archiv

„Ein Fest von Bürgern für Bürger“ nennt Rathauschef Karl-Heinz Fitz die große Sause, die sich laut dem städtischen Tourismusleiter Wolfgang Eckerlein „zu einer der wichtigsten Veranstaltungen neben der Kirchweih“ gemausert hat. Und er verspricht „drei Tage vollgepackt mit Aktionen und einem hochwertigen künstlerischen Programm“. Zum Nulltarif wohlgemerkt, andernorts müssten die Besucher „dafür 40 oder 50 Euro für einen Festivalpass ausgeben“.

In der Tat ist es beachtlich, was die Stadt bei einem Gesamtbudget von 45 000 Euro, von denen 20 000 ins Musikprogramm fließen, alles auf die Beine — respektive die Bühne — stellt. Zu verdanken sei das, loben Fitz und Eckerlein, der engen Zusammenarbeit mit der Gunzenhäuser „Kulturmacherei“, die sich in Sachen Kulturprogramm „massiv ins Zeug legt“ (Fitz).

Viel Musik für wenig Geld

„Kulturmacher“ Markus Hofer erklärt denn auch, wie er mit einem vergleichsweise engen finanziellen Korsett ein derart dickes Musikpaket für die Stadt Gunzenhausen schnüren konnte: Er sei nun mal in der Musikszene ganz gut vernetzt, sodass er so manche Band entdecke (und buche), bevor sie richtig bekannt (und teuer) werde. „Außerdem fordern die Gruppen, wenn städtische Vertreter anrufen, schon ganz andere Gagen, als wenn ich anfrage.“ Das Ergebnis dieser fruchtbaren Kooperation können Musikfreunde auf den beiden Bühnen am Marktplatz und am Hafnermarkt an drei Abenden genießen.

Los geht’s am Hafnermarkt, wo die „Kulturmacherei“ ein etwas jüngeres Publikum bedienen will, am Freitagabend mit der österreichischen Band „Folkshilfe“ (19.15 Uhr), die Hofer „in einem Nürnberger Club vor 20 Leuten“ hörte, als er sie engagierte: „Heute füllen die schon Hallen mit 2000 Leuten und spielen im Hauptprogramm des Bardentreffens.“ Und um 21.15 Uhr setzen die „Bananafishbones“, die mit „Come to Sin“ und „EasyDay“ zwei echte Hits landen konnten, noch eins drauf.

Bürgerfest 2016: In Gunzenhausen spielt die Musik!

© Foto: Neidhardt

Den Samstag eröffnen an gleicher Stelle um 16 Uhr die Lokalmatadore von „The Silence Beyond“, ehe um 18 Uhr „Brickbeat“ „straight forward Rock ’n’ Roll“ versprechen. Einen richtig dicken Fisch haben die Bürgerfestmacher für den Samstagabend um 20 Uhr an Land gezogen: Die altmühlfränkische Band „ALC“, die ihr musikalisches Schaffen selbst mit einer Mischung aus „Hip-Hop, Reggae, Funk und Rap“ beschreibt, hängt an ihre gerade vollendete Tour noch einen Überraschungs-Gig in Gunzenhausen an. Ab 22 Uhr steht dann mit „Skaos“ Abtanzen auf dem Programm.

Balkan-Beats und Russendisko

Am Sonntag jonglieren und tanzen zunächst die „Fanta-Flip-Flops“ des Wohnverbundes der Diakonie Neuendettelsau (14 Uhr) und die Hip-Hop-Tänzer von „Open Stage“ (15 Uhr), ehe die deutsch-russische „Gruppa Karl-Marx-Stadt“, zeigt, wie Balkan-Beats und Russendisko gehen (18.15 Uhr). Und die Lokalmatadore von „Wildcamping“ mit dem Musiccomedian El Mago Masin und dem Theilenhofener Ex-ALC-Drummer Erik Scheffel beschließen ab 20.15 Uhr mit ihrem ska-lastigen Spaßpunk und einem „Feuerwerk skurrilen Blödsinns“, wie die Veranstalter im Vorfeld versprechen, das Bühnenprogramm auf dem Hafnermarkt.

Ein klein wenig gesetzter geht es am Marktplatz zu; die Zielgruppe dort: 35 plus. Die „BBQ Chiefs“ erklimmen am Freitag als Erste die Bühne an der Gewerbebank und servieren dort ab 19 Uhr „Blues, Rock und Fingerstyle für Genießer“, so die Ankündigung. Ab 21 Uhr gibt’s den Hauptgang mit der fränkischen Kult-Combo „NC Brown Blues Band“ um Yogo Pausch und Keili Keilhofer.

Bürgerfest 2016: In Gunzenhausen spielt die Musik!

© Veranstalter

Am Sonntag ist an gleicher Stelle zunächst die Stadtkapelle Heideck zu hören (10 Uhr), ab 12.15 Uhr wird sie abgelöst vom Weißenburger Kammerorchester, dem um 13.30 Uhr die Jugendkapelle Gunzenhausen und ab 15.30 Uhr die Brass Band — beide unter Leitung von Mario Hendreich — folgen. Ab 19 Uhr grooven die „Travelling Playmates“, und ab 21 Uhr schlagen „San2 & His Soul Patrol“ „die Brücke von Blues zu Soul und Pop, ähnlich, wie ein Jamie Cullum das für den Jazz getan hat“, so die Veranstalter.

Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst — und einem außergewöhnlichen Predigt-Thema: „500 Jahre Reinheitsgebot — vom Bier und anderen Säften“. Die Musik dazu kommt von der „Gunzenhäuser Blousn“, die ab 11.30 Uhr ihre traditionelle Blasmusik auch in einem eigenen Konzert präsentiert.

Ab 14 Uhr singt und spielt der Österreicher „Richard K.“ eigene Lieder und Coversongs von Musiklegenden wie Bob Dylan, Eric Clapton und Cat Stevens sowie seinen Landsleuten Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich. Anschließend bringen „Familiy Groove“ das Funk-&-Soul-Feeling der 70er- und 80er-Jahre auf die Bühne (16 Uhr), ehe die „Lazy Boys“ aus Dresden ab 18 Uhr ihren coolen „CountryRoll“ vorstellen.

Das Finale auf der Marktplatz-Bühne ist wieder ein echtes Heimspiel: Um 20 Uhr lassen es die „Sharks“ mit ihrem „Classic Rock“ krachen — wovon sich die Festmacher vor allem eines versprechen: „einen absoluten Höhepunkt für die Einheimischen“, schwärmt Wolfgang Eckerlein, „da bleiben die Leute bis zum letzten Akkord sitzen.“

Das Bürgerfest ist am Freitag, 1. Juli, von 19 bis 23, am Samstag von 10 bis 24 und am Sonntag von 9.30 bis 22 Uhr geöffnet

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