Daniela Schadt fieberte und litt mit Joachim Gauck

1.7.2010, 12:45 Uhr
Daniela Schadt fieberte und litt mit Joachim Gauck

© dpa

 

Ihren „Jochen“ hat sie nach der Bekanntgabe des Ergebnisses noch gar nicht sprechen können, das will sie aber gleich nachholen. „Jetzt kann endlich richtig gefeiert werden.“ Klar, ein kleines bisschen traurig sei

sie schon, dass es Gauck nicht gewor­den ist. „Aber gerade überwiegt defin­tiv die Erleichterung, dass es vorbei ist.“ Einen Wahl-Krimi wie diesen hätte sich selbst der bekennende Kri­mifan Schadt gerne erspart.

Am Morgen, der mit einem Gottes­dienst in der St.-Hedwigs-Kathedrale begann, habe sich die Aufregung noch im Rahmen gehalten, erzählt sie. Doch von Stunde zu Stunde sei die Nervosität gewachsen. „Nach dem zweiten Wahlgang ist mir ganz flau in den Knien geworden“, verrät die 50-Jährige.

Das Schlimmste für sie war die Tatenlosigkeit, zu der sie ver­dammt war: „Du sitzt da und hast überhaupt keinen Einfluss auf das Geschehen.“ Fasziniert war Schadt vom großen Aufgebot an Prominen­ten, das es von der Zuschauertribüne aus zu entdecken gab.

„Das war schon interessant, eine Martina Gedeck oder einen Sönke Wortmann da unten sit­zen zu sehen.“ Die langen Wartezeiten zwischen den Wahlgängen überbrückte die Nürnberger Journalistin meist gemein­sam mit den Verwandten Gaucks, die in großer Zahl nach Berlin gekommen waren. „Wir hatten einen eigenen Raum, in den wir uns zurückziehen konnten“, sagt Schadt. Zwischendrin ist sie sogar kurz mal ausge­büchst, hat sich Unter den Linden ein Eis gegönnt. „Gegen die Ner­vosität hat das aber auch nicht geholfen“, sagt sie.


Dass die neue First Lady nun nicht Daniela Schadt, sondern Bettina Wulff heißt, findet sie nicht weiter schlimm. „Das ist eine sehr nette, sympathische Frau, die sicher eine sehr gute First Lady abgeben wird“, meint Schadt.


Die Nürnberger Zei­tung wird sie also bald wieder haben. Bevor sie aber in ihr altes Leben als leitende Politkredak­teurin mit Fernbezie­hung zurückkehren wird, stehen noch ein paar offi­zielle Termine in Berlin an.


Einen Programmpunkt will sie sich auf keinen Fall entgehen lassen: Das Sommerfest des Bundes­präsidenten. Dazu ist nämlich auch der unterle­gene Präsidentschafts­kandidat geladen.

Dieser Artikel erschien in der Nürnberger Zeitung vom 1. Juli 2010

 

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