Deinschwang: ABC-Trupp übt für den Ernstfall

2.9.2014, 06:00 Uhr
Deinschwang: ABC-Trupp übt für den Ernstfall

Die Vorgabe der Übungsleiter lautete: Ein Gefahrgut-Schwertransporter war auf der Freibergstraße bei Gegenverkehr ins Schleudern geraten, durchbrach die Leitplanke, stürzte den Abhang hinunter und löste damit eine Umweltkatastrophe aus. Dabei wurde Ammoniak freigesetzt, die Einwohner des Ortes wurden alle verseucht.

Der ABC-Zug, das „Atomare-Biologische-Chemische Rettungsteam“, wird von der Freiwilligen Feuerwehr Berg gestellt. Bereits 1965 kam der Rettungszug im Rahmen des damaligen Katastrophenschutzes für den Landkreis zustande, erläuterte Jürgen Dörmann, der seit sieben Jahren den Zug führt. Dörmann übernahm diese Aufgabe von seinem Vater, der mehr als 25 Jahre lang Führer des Zuges war.

Den Ernstfall schon durchlebt

Auch jenseits der Landkreisgrenze kann der Zug angefordert werden, informierte Dörmann, die nächsten Züge sind in Feucht, Nürnberg und Cham stationiert. Einen ernsten Einsatz hat er mit seiner Truppe bereits hinter sich, als vor zwei Jahren ein Gefahrguttransporter auf der Autobahn Nürnberg-Regensburg verunglückte.

Die Großübung auf der Festwiese im Wurschtbachtal war die erste dieser Art und Größenordnung. Mit den 16 Einsatzkräften wurde ein komplettes Lager aufgebaut mit der gesamten benötigten technischen Ausrüstung. Es gab eine Schleuse mit einem Entkleidungs- und Duschzelt, wo Personen nach Kontakt mit gefährlichen Substanzen entkontaminiert werden. Geübt wurde mitunter auch das An- und Ablegen der Schutzanzüge.

Unterstützt wurden die Einsatzkräfte des ABC-Zuges von der FFW Deinschwang, die sich um die Wasserversorgung kümmerte. Vor Ort begleiteten auch Roland Ehrensberger aus Neumarkt-Holzheim, Kreisbrandmeister für Gefahrengut, die Übung, Kreisbrandrat Anton Bögl, Kreisbrandinspektor Peter Häberl, Kreisbrandmeister Joachim Klein und die Bürgermeister Ludwig Lang und Helmut Himmler beobachteten ebenfalls die Übung.

Keine Kommentare