Dem goldrichtigen Beruf auf der Spur

29.1.2017, 19:07 Uhr
Dem goldrichtigen Beruf auf der Spur

© Foto: Eduard Weigert

Zur Messe eingeladen hat das Nürnberger Institut für Talententwicklung, Zielgruppe sind Schüler und ihre Eltern. Aber auch Studienabbrecher sind willkommen. Bei Natalie Domabil vom „Schlau Übergangsmanagement“ zum Beispiel kann man seine Bewerbungsunterlagen kontrollieren lassen.

Die häufigsten Fehler? „Dass die eigenen Stärken nur aufgezählt werden, ohne sie in einen Bezug zur angestrebten Tätigkeit zu stellen“, sagt Domabil. Viele würden den Text einer Bewerbung auch beliebig häufig kopieren, anstatt individuelle Anschreiben zu formulieren. Oder es werde ein Pass- statt eines richtigen Bewerbungsfotos verwendet. Außerdem fänden sich immer wieder Rechtschreibfehler.

„Welches Studium?“

Wie man Bewerbungen schreibt und was einen beim Vorstellungsgespräch erwartet, haben Daniel (17) und Deborah (16) vom Gymnasium der Wilhelm-Löhe-Schule schon bei der dort regelmäßig stattfindenden Berufs- und Studienorientierung gelernt. Bei der parentum-Messe haben sie sich gezielt Vorträge ausgesucht, unter anderem zum Thema „Welches Studium passt zu mir?“. Während Deborah noch sehr unentschlossen ist, weiß Daniel zumindest, dass es in die Richtung Bio-Chemie oder Lebensmittel-Chemie gehen soll.

Sein Studium der Angewandten Chemie hat der 28-jährige Michael vor zwei Jahren abgebrochen und stattdessen bei Edeka eine Ausbildung zum Frischespezialisten begonnen. Bei der Messe ist er Ansprechpartner für alle, die mehr über diese Ausbildung wissen wollten, für die aktuell noch Plätze frei sind. Von seinem Arbeitgeber Edeka ist Michael begeistert. „Wenn man Einsatz zeigt, stehen einem viele Türen offen“, sagt er.

Michael Ruff ist Personalentwickler bei Edeka und informiert Interessierte ebenfalls über mögliche Ausbildungen oder ein Duales Studium im Unternehmen. Über die in diesem Jahr bei ihm eingegangenen Bewerbungen ist er nicht allzu begeistert. „Sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Bewerbungen ist sehr dürftig“, sagt Ruff.

Wenn er sich die Noten anschaue, sei er mittlerweile schon zufrieden, wenn eine Drei vor dem Komma stehe. „Momentan kann ich nichts anderes machen, als es frustriert zur Kenntnis zu nehmen“, seufzt er. Doch noch in diesem Jahr will das Unternehmen eine Marketingkampagne starten, um qualifizierte Bewerber mit guten Noten gezielt auf sich aufmerksam zu machen. „Wir sind noch viel zu oft der Notnagel, das soll sich ändern.“ Noten allein sind für den Personaler nicht ausschlaggebend. Er schaut auch darauf, wie der Bewerber spricht, ob er sich offen und freundlich präsentiert und wie die Beurteilung seitens der Schule ausfällt.

Praktika sind gern gesehen

Kontaktfreudigkeit, Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit sind auch für Christian Meißner Eigenschaften, die ein Bewerber unbedingt mitbringen sollte. Meißner ist Regionalverkaufsleiter bei Aldi und empfiehlt, bereits während der Schulzeit Praktika zu machen. Das werde bei Personalern gern gesehen und schaffe auch Klarheit, ob ein Beruf auch der richtige ist. Dass man auf der Messe wichtige Informationen aus erster Hand bekommt und direkte Ansprechpartner hat, loben Sabrina (18), Tanja (17) und Jessica (18) vom Sigmund-Schuckert-Gymnasium. „Wenn man sich im Internet informiert, ist das häufig nicht so konkret“, sagt Sabrina, die beruflich gerne in die Richtung „Soziales“ gehen möchte. Tanja könnte sich eine Tätigkeit beim Zoll, der Stadt oder Sparkasse vorstellen, und Jessica möchte in den Management-Bereich gehen.

Für den beruflichen Einstieg würden alle drei gerne ein Duales Studiums nutzen. Informationen dazu gibt es auf der Messe reichlich. Und wer noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz sucht, der kann bei den zahlreichen Last-Minute-Angeboten fündig werden.

Keine Kommentare