Denkfabrik für den Landkreis Forchheim

15.4.2014, 06:00 Uhr
Mit Stromtankstellen wie in Egloffstein Ausflugsziele aufwerten: Das soll im Landkreis auch in Zukunft funktionieren.

© NN Mit Stromtankstellen wie in Egloffstein Ausflugsziele aufwerten: Das soll im Landkreis auch in Zukunft funktionieren.

Weiter geplant: die Nachfolgersuche für Ärzte wie in Kunreuth erleichtern.

Weiter geplant: die Nachfolgersuche für Ärzte wie in Kunreuth erleichtern. © NN

Denkfabrik für den Landkreis Forchheim

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„Sehr interessant“ fand der neue CSU-Fraktionsvorsitzende Edwin Dippacher, was die drei Sprecher der Zukunftswerkstatt in kurzen Referaten vorgestellt hatten. Und der Erfinder des Ganzen, Landrat Reinhardt Glauber, appellierte an seinen Nachfolger: „Machen Sie auf diesem Weg weiter.“

In der Zukunftswerkstatt trafen sich seit November 2012 in diversen Diskussionsrunden mit Workshop-Charakter Vertreter von Wirtschaftsunternehmen, von Sozialverbänden, Bildungseinrichtungen, des Naturschutzes, von Kirchen und Berufsverbänden.

Landrat Glauber erhoffte sich von ihnen „Leitlinien für die nachhaltige Steuerung“ der Kreisentwicklung. Glauber kündigte anfangs an, auf Grundlage der Impulse aus der Zukunftswerkstatt einen „Integrierten Kreisentwicklungsplan“ entstehen zu lassen. Im Kreisausschuss stellten nun drei Sprecher vor, mit welchen Schwerpunkten sich die Zukunftswerkstatt auseinandergesetzt hat. Die Bereiche heißen Soziales & Kultur, Ökonomie und Ökologie.

Ansätze verknüpfen

Für den Bereich Ökonomie trug der Geschäftsführer der Lebenshilfe- Werkstätten, Wolfgang Badura, stichpunktartig die erarbeiteten Zukunftsaufgaben vor: Aktivierung ländlichen Lebens (zum Beispiel ein Gemeindehaus als gemeinsamer Treffpunkt für alle, Internetausbau und medizinische Versorgung), Tradition trifft auf Trends (die „vielen Traditionen“ der Fränkischen Schweiz mit neuen Ansätzen verknüpfen, zum Beispiel Stromtankstellen für E-Autos an beliebten Ausflugsgasthäusern), Förderung der ländlichen Regionen (Gastronomie, Hotels, Handwerk).

Hans Niedermeyer vertrat die Leiterin des Berufsschulzentrums, Elisabeth Bräunig, die verhindert war. Er präsentierte die Schwerpunkte des Arbeitskreises Soziales & Kultur: Analyse des Lebens- und Sozialraums (zentrale Ansprechpartner benennen, einen Entwicklungsplan erstellen), Grundversorgung (Arzt und Apotheke, Lebensmittelladen), begegnen, bilden, sich entwickeln (Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Schulen). Der Inhaber der mittelständischen Elektronikfirma AdPos, Walter Sacher, trug die Ideen des Arbeitskreises Ökologie vor: Energiewerkstatt für Schüler (frühzeitige Bewusstseinsbildung), Pflege der Wiesen und Auen (viele ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen verwildern und beeinträchtigen das Landschaftsbild), Bestandsaufnahme bestehender Projekte und flächendeckender Ausbau von Stromtankstellen. Wolfgang Badura stellte als eine konkrete Idee in den Raum, eine „landkreisweite Arena“ in Angriff zu nehmen, für sportliche und kulturelle Veranstaltungen, aber auch für Betriebsversammlungen einer großen Firma: „Warum sollte jede Gemeinde eine eigene Halle bauen?“

Politik hat das letzte Wort

Diskutiert wurden die Vorschläge noch nicht. Kämmerin Carmen Stumpf ist fachlich für die Zukunftswerkstatt verantwortlich. Sie sagt: „Es geht um Netzwerkarbeit und Koordinierung.“

In der jetzt folgenden „zweiten Phase“ sollte die „Verknüpfung mit der Politik“ geschafft werden. Das heißt: Die Vorschläge der Berater werden dem Landrat und dem Kreistag als Entscheidungshilfen vorgetragen. Selbstverständlich habe aber die Politik „immer das letzte Wort“, so Stumpf.

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