Der Kaiser von Bayerisch-China bittet zum letzten Kotau

11.2.2015, 18:00 Uhr
Der Kaiser von Bayerisch-China bittet zum letzten Kotau

© F.: Johnston

„Kille ciao“ statt „Kille wau“: Ko-Houang-Di freut sich schon auf eine sommerliche Golfpartie mit Benedikt XIV. Das wollen närrische Gerüchteköche in schlecht informierten Kreisen erfahren haben.

Der Vergleich mit dem zurückgetretenen Papst drängt sich auf. Denn auch Fritz Koller – so heißt der Oberpfälzer Spaß-Monarch in den anderen vier Jahreszeiten – räumt freiwillig seinen Thron. Ähnlich auch die Gründe hierfür: die hohe Belastung, die das absolute Amt mitbringt.

Des Kaisers Untertanen wollen den zehnten Himmelssohn auf dem Dietfurter Drachenthron einen grandiosen Abschied bereiten.

„Er soll sich noch einmal so richtig austoben“, meint Pia Pritschet, die Leiterin des Tourismusamts der Stadt Dietfurt. Der Chinesenfasching wird in dem Altmühlstädtchen nicht von einem Verein getragen, hier stemmen ihn Bürger und Kommune gemeinsam.

Und das mit überbordendem Einfallsreichtum, der am Unsinnigen Donnerstag, 12. Februar, wieder zehntausende Schaulustige in die historische Altstadt locken wird. Pünktlich um 13.61 Uhr bewegt sich dann der farbenprächtige Faschingsumzug mit 50 Fuß- und Wagengruppen sowie sieben Musikkapellen durch Bayrisch-China.

Das einladende Motto dann: „Ko-Houang-Di öffnet die Grenz’ – er gibt seine letzte Audienz!“ Ab 13 Uhr stimmen auf der Bühne vor dem Rathaus zwei Kommentatoren und ein DJ auf den Festzug ein. Ist die „Narrenkette“ durch, wird Ko- Houang-Di seine letzte Podiumsgaudi präsentieren. Deren Inhalt ist bis dahin ein Staatsgeheimnis.

Ein Geheimnis ist auch noch, wer den Kaiser beerben wird. Schon deshalb, weil sich die Stadtspitze um Bürgermeisterin Carolin Braun erst nach Aschermittwoch auf die Suche nach einem neuen Kaiser machen möchte. Sorge, dass kein Nachfolger gefunden wird, hat Pia Pritschet nicht: „Es gibt bei uns noch immer genügend Narrische.“ Dietfurt hatte sogar schon einmal eine Kaiserin: Ria-Ria-Lin-Cia (Maria Linz) schwang das Zepter im Jahr 1967.

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