Doppeltes Jubiläum in Veitsbronn

VEITSBRONN - Das wird ein Jubiläum, das es in sich hat: Im Herbst jährt sich der Termin der Unterzeichnung des Partnerschafts-Vertrags von Veitsbronn und Sovicille zum zehnten Mal. Zum großen Festakt am 10. Oktober wird eine Delegation von 55 Italienern erwartet. Und auch aus Leukersdorf in Sachsen feiern Gäste mit. Der Ort ist Veitsbronn seit 25 Jahren partnerschaftlich verbunden.

Wenngleich die Verbindung zu dem rund 1800 Einwohner zählenden Leukersdorf am Fuß des sächsischen Erzgebirges schon viel länger als die Kontakte in die italienische Toskana bestehen, steht die Partnerschaft mit dem knapp 10 000 Einwohner zählenden Sovicille beim Doppel-Jubiläum etwas mehr im Zentrum. Das liegt zum einen an dem von Anfang an höchst aktiven örtlichen Partnerschaftsverein Sovicille-Veitsbronn (PVSV). Und zum anderen sicher auch an der beachtlichen Größe der Delegation aus Sovicille, die vom 8. bis 13. Oktober in Veitsbronn zu Besuch ist.

Spannendes Programm

Die Gäste aus der Provinz Siena erwartet ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, sagt PVSV-Vorstand Günther Hofer erfreut. Geplant sind Fahrten ins Freilandmuseum in Bad Windsheim, nach Nürnberg und zu Fürths Erntedankumzug am Bauernsonntag der Michaelis-Kirchweih sowie ein Tagesausflug nach Kelheim inklusive Befreiungshalle, Donaudurchbruch und Weltenburg. Den Höhepunkt markiert nach Ansicht Hofers der Festabend in der Zenngrundhalle am Samstag, 10. Oktober, ab 20 Uhr. Doch nicht nur zum Jubiläum machen sich die rund 30 bis 40 Aktiven des aktuell 110 Mitglieder plus 25 Kinder zählenden PVSV stark. Seit 2006 besuchen sich Gruppen aus Veitsbronn und Sovicille gegenseitig im jährlichen Wechsel. Wofür der Partnerschaftsverein alle zwei Jahre ein reichhaltiges Besuchsprogramm für die italienischen Gäste zu stemmen hat. Ganz zu schweigen, so Hofer, vom großen Nudelfest „Sagra della Pasta“ alljährlich im Mai, bei dem anno 2015 zuletzt immerhin 350 Hungrige aus der Gemeinde und Region satte 80 Liter Soße und ebenso viele Kilo Nudeln vertilgten: „Da haben wir dann immer erst so richtig viel zu tun.“

Aber der Einsatz hat ihm zufolge längst gute Früchte getragen: „Es haben sich aus ersten Kontakten sehr schnell viele echte Freundschaften gebildet, die die Partnerschaft heute auch außerhalb offizieller Anlässe mit Leben erfüllen.“

Seinerzeit ins Leben gerufen haben die dem PVSV zugrundeliegende, offizielle Gemeindepartnerschaft Veitsbronns heutiger Altbürgermeister Peter Lerch (SPD) und sein italienischer Amtskollege Alessandro Masi. Am 24. September 2005 unterschrieben sie im Rathaus Sovicille feierlich die Partnerschafts-Urkunde. Am 3. Dezember 2005 folgte dann die festliche Besiegelung des Paktes in Veitsbronn.

Die Auswirkungen und Folgen dieses Schrittes bis heute bewertet Lerch klar positiv: „Der Partnerschaftsgedanke ist in der Bevölkerung fest verwurzelt. Die Reisen in die Toskana ziehen immer mehr und auch immer wieder neue Bürgerinnen und Bürger an. Das gleiche bemerke ich an unseren Gästen. Viele Soviciller, die bisher noch nie im Ausland waren, kommen nach Veitsbronn.“

Viele Freundschaften

Aufrichtig angetan von den binnen zehn Jahren mit Italien entstandenen Banden äußert sich auch Lerchs Amtsnachfolger Marco Kistner (CSU): „Es ist toll zu sehen, auf welch breiter Basis mittlerweile Freundschaften entstanden sind und wie sich die Veitsbronner für die Partnerschaft engagieren.“

Zudem sollen die Kontakte nach Sachsen weiter intensiviert werden, verspricht er „neuen Schwung in die Partnerschaft mit Leukersdorf zu bringen. Denn: Vom gegenseitigen Austausch in Europa, aber auch innerhalb Deutschlands, können wir nur profitieren.“