Dumme Männer und nicht viel klügere Frauen

27.10.2014, 06:00 Uhr
Dumme Männer und nicht viel klügere Frauen

© F.: privat

Frau Schilmeier, zum 28. Mal stehen Sie mit der Ortsburschengruppe auf der Bühne. Erstmals sind Sie auch Autorin des Stücks. Gab’s so viel zum Lachen in Veitsbronn, dass Sie es aufschreiben wollten?

Sigrid Schilmeier: Nein, das hatte andere Gründe. Die Stückauswahl ist jedes Mal sehr schwierig, vor allem, weil die Rollen meist ungleich verteilt sind. Da gibt es eine große Hauptrolle und die anderen geben nur Stichworte. Das hat uns nicht gefallen. Wir wollten für unsere zehn Mitspieler in etwa gleiche Anteile.

 

Da sind Sie als Autorin eingesprungen. Haben Sie Schreiberfahrung?

Schilmeier (lacht): Ach wo, ich habe erst jüngst zu meinen Kindern gesagt, dass ich in meinen Erörterungen auch Fünfer hatte. In der Schule war Deutsch nicht mein Paradefach. Vielleicht haben die Lehrer mich einfach das Falsche schreiben lassen. Kreatives – das liegt mir mehr.

 

Fiel es Ihnen schwer, das Stück zu Papier zu bringen?

Schilmeier: Nein, zwei Monate im Sommer hab’ ich daran geschrieben. Schon vorher hatte ich mir Ideen, Witze oder Anekdoten in ein Heftchen notiert. Das konnte ich teils einsetzen.

 

Hatten Sie dabei den ein oder anderen Veitsbronner, wie er leibt und lebt, im Kopf?

Schilmeier: Gar nicht. In der Realität gibt es die Personen nicht. Es kommen zwar der Bürgermeister und seine Gattin, der Bauunternehmer oder die Besitzer eines Lebensmittelladens vor, die natürlich in Veitsbronn tatsächlich leben, aber meine Figuren entsprechen nicht den wirklichen Personen. Ich will doch niemanden vorführen.

 

Wo bleibt dann das Veitsbronnerische an Ihrem Stück?

Schilmeier: Real ist, dass die Mittelschule vor dem Aus steht, und die Gemeinde und ihre Bürger überlegen, was mit dem Gebäude passieren soll. Und die ein oder andere launige Geschichte, die tatsächlich so oder so ähnlich passiert ist, habe ich auch eingebaut.

 

Wird dann gar ein kommunalpolitisch brisantes Stück zu sehen sein?

Schilmeier: Auf gar keinen Fall. Es ist genau so, wie solche Stücke eben sind und gewünscht werden. Die Männer stellen sich dumm an und die Frauen meinen, sie wissen alles besser, tun sie aber nicht.

 

Mehr verraten wollen Sie nicht?

Schilmeier: Na ja, da ich es im Sommer während der Weltmeisterschaft geschrieben habe, geht es natürlich auch um Fußball.

 

Dann sind Sie also Fußball-Expertin?

Schilmeier: Nur in Grenzen. Mein Mann und mein Sohn spielen Fußball. Da muss ich mich zwangsläufig ein bisschen auskennen. Die beiden konnte ich beim Schreiben immer wieder nach besonderen Begriffen aus der Fußballsprache fragen. ,Die Räume frei machen‘ oder ,enge Manndeckung‘ – solche Wendungen benutzt man ja normalerweise nicht.

 

Ihnen ist aber auch kaum etwas über das Veitsbronner ,Jahrhundert-Märchen‘ zu entlocken. Welche Rolle spielen Sie selbst?

Schilmeier: Ich spiele die Bürgermeistergattin Else Kusnik.

 

Leiden Sie unter Lampenfieber?

Schilmeier: Eigentlich nicht. Aber dieses Jahr ist es anders, denn ich bin schon aufregt, wie das Stück ankommt.

 

Wird es im nächsten Jahr wieder ein Stück von Sigrid Schilmeier geben?

Schilmeier:Das weiß ich noch nicht, mal sehen wie es heuer ankommt.

„Ein Jahrhundert-Märchen“ ist in der Zenngrundhalle Veitsbronn am 7., 8. und 9. November jeweils um 20 Uhr zu sehen. Karten zum Preis von 6 oder 5 Euro gibt es an den Samstagen, 25. Oktober und 1. November, jeweils von 9 bis 11 Uhr im Veitsbronner Feuerwehrhaus und an der Abendkasse.

Keine Kommentare