Ein großer Entdecker aus Erlangen

28.6.2017, 06:00 Uhr
Ein großer Entdecker aus Erlangen

© privat

Nach diesem Erlanger sind in Brasilien noch heute Straßen benannt und für seine Verdienste wurde er in den Adelsstand erhoben: Carl Friedrich Philipp von Martius brach vor 200 Jahren gemeinsam mit dem aus Höchstadt/Aisch stammenden Johann Baptist Ritter von Spix zu einer fast vierjährigen Reise nach Brasilien auf. Dort erforschte er die verschiedenen Vegetationszonen Brasiliens und legte unter schwierigsten Bedingungen über 10 000 Kilometer zurück.

Die Ausstellung "Expedition ins Unbekannte: 200 Jahre Brasilienreise des Erlanger Naturforschers Martius" des Botanischen Gartens der FAU widmet sich bis 10. September dem umfangreichen Vermächtnis des Entdeckers und lädt dazu ein, den Forscheralltag näher kennen zu lernen.

Eröffnet wird die Ausstellung morgen um 16 Uhr zudem mit den Klängen des "Martius-Ensembles". Die jungen Musiker, allesamt Schüler des Christian-Ernst-Gymnasiums, sind übrigens Teilnehmer einer "Musik-Expedition", die sich im August von der Hugenottenstadt aus nach São Joã del Rei in der Nähe von Beo Horizonte aufmacht (ausführlicher Bericht folgt).

Begeistert von der Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt waren Martius und Spix täglich mit der Frage konfrontiert, wie ihre Entdeckungen am besten dokumentiert, archiviert, transportiert und gesichert werden konnten. Auf ihren Spuren können Besucher der Ausstellung den Nachbau eines Urwaldlaboratoriums besichtigen und anschließend selbst zum Forscher werden: Unter dem Binokular werden die Saugschuppen von Aufsitzerpflanzen sichtbar, in den Fühlboxen ertasten die Besucher Formen tropischer Samen und anhand alter botanischer Zeichnungen erkennt man die Schwierigkeiten der wissenschaftlich genauen Darstellung von Pflanzen.

Die Ausstellung, die bis zum 10. September zu sehen ist, wird von einem Rahmenprogramm begleitet: Am 2. Juli (14 Uhr) gibt es in der Schau eine Literatur-Performance. Am selben Tag findet ab 15 Uhr ein Kinderprogramm statt. 

Am 23. Juli (Beginn: 11 Uhr) gibt es eine Führung mit Martin Thoma und Katrin Simon durch die Martius-Pharmakognosie-Sammlung (Eingang des Instituts für Pharmazie, Schuhstraße 19). Prof. Dr. Walter Lack referiert am 25. Juli ab 19 Uhr über "Carl Friedrich Philipp von Martius und die Flora Brasiliensis" (Kollegienhaus, Universitätsstr. 15, Raum 1.020), Dr. Christina Hofmann-Randall am 27. Juli ab 17 Uhr über "Martius in der Universitätsbibliothek" (Eingang Alte Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 4) und Claus Heuvemann am 6. August ab 11 Uhr zu "Die Vielfalt der Palmen entdecken".

Keine Kommentare