Einblicke in Fürths Unterwelt

16.1.2011, 19:51 Uhr
Einblicke in Fürths Unterwelt

© Axmann

Steil geht es hinab in das etwa 1820 Quadratmeter große Stollenlabyrinth. Um diese Jahreszeit werden die zwölf Grad eher als angenehm empfunden und die Luftfeuchtigkeit ist vergleichsweise gering. Der zwölf Meter dicke Fels schirmt alle Außengeräusche ab. So kann man gespannt den Erzählungen von Kamran Salimi, Vorstandsmitglied des Vereins Untergrund Fürth, lauschen.

Als Bierlager genutzt

Zwischen 1866 und 1872 ließ Brauereibesitzer Johann Grüner die weit verzweigten Gänge zur natürlichen Kühlung des Gerstensafts in den Untergrund treiben, nachdem die alte Kelleranlage unter der Brauerei in der Innenstadt über Nacht zusammen gebrochen war. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden hier Bierfässer und Eisschollen gelagert, die bis in den Sommer hielten und mit denen auch die Fürther Gastwirtschaften versorgt wurden.

„Das Besondere an der Anlage ist", so Salimi, „dass sie drei Bereiche beinhaltet. Das ist in Deutschland selten zu sehen: der Originalzustand als Bierkeller während der Entstehung, der Luftschutzkeller während des Zweiten Weltkrieges sowie der Atomschutzbunker und das Krankenhaus unter Tage während der Zeit des Kalten Krieges.“

Aus dem Bewusstsein

Gerade dieser Bereich war lange Zeit nicht mehr im Bewusstsein der Bevölkerung. Das hat sich inzwischen geändert. Seit 2005 betreut der Verein Untergrund e.V. das Stollensystem und führt regelmäßig durch das Gewölbe.

Der nächste Termin ist am Sonntag, 10. April, um 15 Uhr. Treffpunkt ist der Vereinskiosk am Haupteingang zum Klinikum, Jakob-Henle-Str. 1. Der Eingang befindet sich in der Robert-Koch-Straße, zwischen der Notaufnahme und dem Dialysezentrum. Warme Kleidung wird empfohlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.