Eisbahn in Zirndorf soll bleiben

24.6.2015, 13:00 Uhr
Ist die Zirndorfer Eislaufbahn doch noch für die kommende Wintersaison zu retten?

© Günter Distler Ist die Zirndorfer Eislaufbahn doch noch für die kommende Wintersaison zu retten?

Angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt war auch die Sportstätte auf die Streichliste geraten. Alljährliche Reparatur- und Wartungskosten von 2000 bis 10 000 Euro standen im Raum, die eingespart werden könnten. Über das Sparpotenzial des laufenden Betriebs gab es, wie berichtet, Irritationen. Am Ende stand die Summe von 9300 Euro, um die der kameralistische Haushalt entlastet wäre. Schon vor Jahren war über die Schließung debattiert worden. Damals hieß es, man werde die im Landkreis einmalige Einrichtung so lange weiter betreiben, bis die Technik irreparabel ist.

Doch im März rettete das die Eisbahn nicht, ihre Schließung wurde mit einem Stimmenpatt im Stadtrat besiegelt. Auch der Versuch, diesen Beschluss vier Wochen später zu revidieren, scheiterte: Das Abstimmungsergebnis blieb das gleiche.

Schwierig ist die Situation für Bürgermeister Thomas Zwingel, er ist Vorsitzender des Kunsteisbahn-Fördervereins und kann daher nicht an der Diskussion teilnehmen oder gar sein Votum abgeben.

Brief an die Stadträte

Zwingels Stellvertreterin im Verein, Dagmar Stock, ergreift daher das Wort, um die Eisbahn doch noch zu retten. Mit einem Brief, den die Vereinsmitglieder und Sympathisanten unterzeichneten, wandte sie sich an alle Stadträte.

In dem Schreiben heißt es: „Wir bitten Sie, den Betrieb dieser völlig intakten Sportstätte, die von vielen Mitbürgern sehr gerne angenommen wird und vor allem unseren Jugendlichen große Freude bereitet, nicht einzustellen.“ Zirndorf habe hier ein Alleinstellungsmerkmal, das auch im touristischen Bereich Anziehungskraft entfalte.

Zwar räumt der Verein ein, dass die Stadt Sparmaßnahmen ergreifen müsse, aber die in den Haushaltsbeschlüssen genannte jährliche Einsparung von 9300 Euro rechtfertigten aus ihrer Sicht den harten Einschnitt der Komplettschließung nicht.

Zweifel hat Dagmar Stock insbesondere an dem Argument, dass die technischen Einrichtung der Anlage stark reparaturanfällig sei. Immerhin war sie über 40 Jahre Leiterin der städtischen Bäder und der Eislaufbahn und wisse daher, wovon sie rede. Kosten entstünden für die normale Wartung, sagt sie, aber grundsätzlich sei das Herzstück, die Eismaschine, bis heute intakt.

Für die Ausstattung der Bahn hat der Verein immer wieder gespendet. Eine Schleifmaschine für Schlittschuhkufen, Kinderschlittschuhe zum Verleih oder Spielzeug konnten dank seiner Zuwendungen gekauft werden.

An der Eisbahn ist Dagmar Stock auch deshalb gelegen, weil sie diese gemeinsam mit dem heutigen Altbürgermeister Virgilio Röschlein aufgebaut hat. 350 000 Mark an Spenden hatte das damalige Stadtoberhaupt aufgetrieben, um das Projekt zu realisieren. „Ich kämpfe für die Eisbahn, wenn‘s sein muss bis zum Bürgerbegehren“, sagt die Zirndorferin.

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