Engelthaler Bauhof wird erheblich teurer als gedacht

29.9.2014, 20:27 Uhr
Engelthaler Bauhof wird erheblich teurer als gedacht

© D. Haas

Im März 2013 wurde der Neubau des Bauhofs aufgrund einer ersten Planung diskutiert und beschlossen. Nachdem damals davon ausgegangen wurde, das Bauvorhaben ohne Architekten umsetzen zu können, musste im April doch ein Architekturbüro mit der Umsetzung beauftragt werden.

Nun stellte Robert Resch vom Büro „hausblau“ die neue Planung im Rat vor. Aufgrund einer nahe dem Grundstück vorbeilaufenden Wasserleitung musste die ursprüngliche Planung in den Außenmaßen etwas geändert werden, um einen geforderten Mindestabstand zur Wasserleitung einzuhalten. Die umgeplante Halle hat demnach eine Breite von 28,25 Meter und eine Tiefe von 16,12 Meter.

Die von Architekt Resch aktuell ermittelten Kosten für die gesamte Halle belaufen sich auf 436.000 Euro brutto ohne Außenanlagen. In der April-Sitzung des Gemeinderats ging Bürgermeister Günther Rögner noch von 250.000 Euro brutto aus.

Resch erklärte dazu, dass die Kosten für die ursprüngliche Planung nur über den umbauten Raum ermittelt worden seien, er nun aber die Kosten der einzelnen Gewerke errechnet hat. Eine Kostensteigerung resultiere zudem auch aus der derzeit guten Auftragslage der Baufirmen. Er empfahl dem Rat deshalb vorerst nur die Ausschreibung der ersten drei Lose des Bauvorhabens.

Drei Lose als erste Lösung

Diese drei Lose umfassen die Erdarbeiten, die Beton- und Fundamentarbeiten sowie die Erstellung der Halle selbst. Dafür veranschlagt Resch Kosten in Höhe von insgesamt 330.000 Euro brutto, wobei auf den Erdbau 75.000 Euro und auf die Beton- und Fundamentarbeiten 91.000 Euro brutto entfallen.

Wenn nur diese drei Lose ausgeschrieben werden, hätte man zudem den Vorteil einer beschränkten Ausschreibung. Nach Fertigstellung dieser drei Lose könnte die Halle schon genutzt werden, die restlichen Gewerke wie Elektroarbeiten und Innenausbau könnten zeitlich gestreckt werden.

Die Halle selbst wird mit einer Stahlrahmenkonstruktion und gedämmten Alupaneelen erstellt, die ursprünglich vorgesehene Beheizbarkeit der Halle wurde wie die geplante Grube aus Kostengründen weggelassen. Bei den Toren ist zudem noch nicht entschieden, ob diese mit einem elektrischen oder manuellen Antrieb ausgelegt werden.

Suche nach Einsparpotenzial

Bernd Schalli forderte aufgrund der hohen Kostensteigerung die Prüfung von möglichen Einsparpotenzialen und brachte Holzbauteile ins Gespräch. Hier entgegnete Resch, dies würde auch wegen dem Feuerschutz teurer kommen, zudem müsste für die Halle selbst wegen der Wettbewerbssituation in der Ausschreibung ein guter Preis zu erzielen sein.

Bürgermeister Rögner ergänzte, in den ersten drei Losen der Ausschreibung keine Einsparmöglichkeiten zu sehen. Er verwies zudem auf die zu erwartenden Steuer-Rekordeinnahmen und das im Hauhalt für den Bauhof geplante Darlehen in Höhe von 150.000 Euro. Zwischenzeitlich seien die Zinsen nochmals gesunken, was die Gemeinde ausnutzen sollte. Der Bauhof sei ein Zukunftsprojekt für die nächsten Jahre, so Rögner, der einen Baubeginn nicht noch weiter verschieben wollte.

Herbert Bloß forderte eine Verkleinerung der Halle, da das Bereitschaftsfahrzeug des Klärwärters sowieso nie in der Halle stehen würde. Außerdem regte er eine komplette bzw. teilweise Pflasterung der Halle an, damit das im Winter durch die Fahrzeuge unvermeidlich eingebrachte Salzwasser versickern könnte. Hier entgegnete Resch, er hätte negative Erfahrungen mit Pflaster (Spurrillen, Senkung), außerdem würde dies langfristig keine Kostenersparnis bringen.

Horst Rögner verwies auf den Bauhof der Gemeinde Henfenfeld, wo es bei der Stahlbetonplatte keine Probleme mit Salzwasser geben würde. Eine Verkleinerung der Halle wurde von Resch und Bürgermeister Rögner als nicht sinnvoll erachtet. Auf Anregung von Christian Wirthmüller soll die Pflasterung aber alternativ ausgeschrieben werden.

Ja zu Isolierung und Unterteilung

Bernd Prögel war der Meinung, dass der Unterstellbereich der Fahrzeuge nicht isoliert sein müsste, hier könnte eine größere Einsparung erzielt werden. Horst Wild dagegen setzte sich vehement für eine „zeitgemäße“ Isolierung der Halle ein, da diese dann auch im Winter stärker genutzt werden könnte, beispielsweise für Reparaturen. In der nachfolgenden Abstimmung wurde zunächst die Isolierung der Halle mit sieben zu vier Stimmen und anschließend die Ausschreibung der ersten drei Lose mit neun zu zwei Stimmen beschlossen.

In einem weiteren Punkt der Ratssitzung wurde ein Planungsbüro aus Schwabach mit der Durchführung und Umsetzung des im Juli in Kraft getretenen neuen Breitbandförderprogramms für den Ortsteil Prosberg beauftragt. Die Kosten dafür betragen 2670 Euro netto. Außerdem gab Bürgermeister Rögner bekannt, dass die Sparkasse Nürnberg der Gemeinde 1000 Euro für neue Obstbäume zur Verfügung stellt.

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