Entscheidung gefallen: Vier Linien für Hersbrucker Stadtbus

11.5.2016, 10:24 Uhr
Entscheidung gefallen: Vier Linien für Hersbrucker Stadtbus

© J. Ruppert

In weiteren Punkten ging es um die DAV-Kletterhalle und den Kreisel vor dem Nürnberger Tor. Im kommenden Herbst muss Hersbruck den Stadtverkehr neu ausschreiben. Das Angebot sorgt seit längerem für Diskussionen, weil die meisten Busse ziemlich leer bis ganz leer unterwegs sind und die Stadt dies mit mehreren 100.000 Euro pro Jahr unterstützt. Schon vor der Sitzung hatten sich alle Fraktionen mit dem Problem beschäftigt. "Wir haben alle an einem Strang gezogen und uns nicht auseinander dividieren lassen", dankte Bürgermeister Robert Ilg den Stadträten. Grundsätzlich bleibt das Angebot mit den vier Linien wie bisher bestehen. Es orientiert sich an den Bedürfnissen vor allem der Pendler und Schüler. Es soll aber auch allen Bevölkerungsschichten wie auch Senioren und Behinderten Mobilität ermöglichen, die Ortsteile anbinden und Freizeitnutzer berücksichtigen.

Ab 18 Uhr und an den Samstagen gibt es ab Dezember 2017 nur mehr einen Rufbus. Wer den Service nutzen möchte, muss sich 45 Minuten vorher telefonisch anmelden. Dies klappt jetzt schon an den Sonntagen. Die Buskilometerleistung wird durch die Neuerung um 13 Prozent reduziert.

21.000 Kilometer weniger

Stadtrat Jürgen Amann sagte, dass ein Zusammenlegen von Linien wegen der damit verbundenen längeren Fahrtzeiten nicht fahrgastfreundlich ist. Er sprach sich dafür aus, dass auch die Bürger in den Außenbereichen eine Gelegenheit haben sollen, in die Stadtmitte zu kommen. Das neue Konzept punktet mit einer Reduzierung um 21.000 Kilometer pro Jahr, hob Amann hervor. Für die Neuausschreibung votierte er für die Beibehaltung der Erdgasbusse.

"Die Lösung ist ein Signal zum Beispiel an Ältere, dass die Stadt ihrer sozialen Verantwortung nachkommt. Andererseits ist die Lösung auch gegenüber den Steuerzahlern vertretbar", meinte zweiter Bürgermeister Peter Uschalt. Wegen der Schülerbeförderung sind die beiden Hauptgrößen bei den Kosten – Busse anschaffen und Fahrer bezahlen – kaum veränderbar.

Es ist keine Leistungseinschränkung, sondern nur etwas weniger Komfort, pflichtete Stadträtin Ulrike Eyrich bei. Die Stadt bleibt auch nach der Umstellung lebenswert und attraktiv, fanden die Kollegen Götz Reichel, Peter Matzner und Claudia Häffner. Die SPD-Stadträtin regte außerdem einen übersichtlichen Fahrplan an. Seit rund einem Jahr ist Julia Kunst als Streetworkerin in der aufsuchenden Jugendarbeit tundenweise tätig. Robert Ilg freute sich dass sie nun zusätzliche halbtags die neu geschaffene sozialpädagogische Beratung an der Grete-Schickedanz-Grundschule.

Kreisel ist noch Thema

Peter Matzner erkundigte sich nach dem Stand in Sachen Kreisverkehr am Pfeiffers Eck vor dem Nürnberger Tor. "Das Thema ist im Fluss", antwortete Ilg. Technisch scheint der überfahrbare Kreisel machbar. Verkehrsexperten loten noch Sicherheitspunkte aus. Wenn dies erledigt ist, muss die Finanzierung geklärt werden. Hier liegt die Zuständigkeit großteils beim Landratsamt, da Nürnberger Straße und Grabenstraße überörtliche Strecken sind.

Zum Hauptthema der Sitzung passte ein Vorschlag, den Günther Spieß in der Bürgerfragestunde beschrieb. Bislang fahren die Stadtbusse die Altensittenbacher Hansgörgl-Straße auf dem Hin- und Rückweg rauf und runter. Stattdessen sollte eine der beiden Routen über die Ahornstraße führen und eine Haltestelle nahe der Tagesstätte der Diakonie bieten, regte Günther Spieß an. Robert Ilg will dies prüfen lassen.

Bernd Buchwald von der Leichtathletikgemeinschaft Hersbrucker Alb wollte wissen, welche Auswirkungen die Kletterhalle des DAV Hersbruck auf die Freisportanlage hat. Der Bürgermeister lud ihn ein, die Pläne im Bauamt einzusehen und garantierte: "Die 400-Meter-Laufbahn wird es weiter geben." Allerdings könne es zu Einschränkungen beim bestehenden Durchgang über das Grundstück der Hopfensiegelhalle zum Sportplatz während des Baus kommen.





 

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