Erlangen: Ein Kollektiv als Türöffner zu einer geheimnisvollen Welt

2.7.2014, 12:58 Uhr
Erlangen: Ein Kollektiv als Türöffner zu einer geheimnisvollen Welt

© Rainer Windhorst

Das "Arena"-Festival ist eine Institution im Erlanger Kulturleben. Das Festival hat seine Wurzeln in der "Theaterwoche der Studentenbühnen". Nach der 40. Auflage des Festivals gründeten 1989 Erlanger Theaterwissenschafts-Studenten den Verein "Arena". 1991 fand das erste Festival unter diesem Namen statt.

Alle Jahre muss sich das Organisationsteam für "Arena" neu formieren. In diesem Jahr ziehen 20 Studierende die Fäden. Hinzu kommen während des Festivals nochmal rund 100 Helfer. Für die Mitarbeit beim Festival gibt es maximal eine Praktikumsbestätigung. Es locken aber eine spannende Tätigkeit und viel Spaß. "Wichtiger ist fast, dass man hier viele Bereiche des Kulturbetriebs kennen lernen kann. Dabei merkt man dann vielleicht, ob etwas für die eigene Zukunft dabei ist", berichtet Laura Schulze. Dabei sind nicht ausschließlich angehende Theaterwissenschaftler am Start. "Es macht beispielsweise auch eine Pharmazie-Studentin bei uns mit."

14 Gruppen zu Gast

Der Vorlauf fürs Festival ist lang. Im Oktober wurde nach langen Diskussionen das Motto "Mensch...wo bist du?" ausgegeben. Danach wurden über 100 Bewerbungen gesichtet. Am Ende stand ein Programm mit 14 Gruppen, die noch bis 6. Juli zu Gast in Erlangen sind.

Das Angebot ist vielfältig: Zur Eröffnung war das Schweizer "Sapta"-Kollektiv zu erleben, das auf der Grundlage von Oliver Sacks neurologischen Forschungen und Erzählungen das Stück "Ohne Bein mit Socken" zeigt.

Aus unterschiedlichen Kunst-Disziplinen kommen die fünf Damen von "Berlocken", die mit experimenteller Musik und geometrischen Formen auf der Bühne Verflechtungen von Körper und Raum zeigen (3. Juli, Theater in der Garage).

Thomas Stang und Jochen Strodthoff zeigen die Performance "Nichts", die die Erzählung "Bartleby" von Herman Melville aufnimmt. Jene Figur des Anwaltsgehilfen Bartleby stellt einen Theatermacher vor ungewohnte Aufgaben, ist sein Leitsatz doch bekanntlich "I would prefer not to". Die Handlungsverweigerung als Grundprinzip (3./4. Juli, Markgrafentheater).

Die diesjährige Koproduktion erarbeiteten FAU-Studenten mit der belgischen Performancegruppe Collective Oortocht. Sie gehen mit unterschiedlichen Ausdrucksformen der Angst des Menschen vor menschenähnlichen Wesen wie Robotern nach (4. Juli, CVJM). Eine Jury und das Publikum werden Preise verleihen.

www.arena-festival.org

Karten im Vorverkauf gibt es ab Montag im Festival-Zentrum in der Apothekergasse (11 bis 19 Uhr).

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