Die Mittagspause für Eilige

13.8.2014, 21:00 Uhr
Die Mittagspause für Eilige

© Hans-Joachim Winckler

Wie in Omas Wohnstube fühlt man sich im ersten Sitzcafé des Nürnberger Brezen-Bäckers Klaus Kolb, es hat in der Schwabacher Straße 8 in Fürth eröffnet. Tische und Stühle im Retrostil bieten Platz für rund 20 Gäste. Gehäkelte Platzdeckchen, urige Gemälde und geschnörkeltes Porzellan — teilweise Trödel, Erbstücke oder Geschenke von Kunden — runden das altmodische Ambiente ab.

Jessica Kolb, die Frau des Geschäftsführers, durfte sich hier in Sachen kreativer Einrichtung voll und ganz austoben. Das Ehepaar führt den Traditionsbetrieb bereits in der dritten Generation — nun wurde es Zeit, Neuland zu betreten. Das Café ist eine Art Pilotprojekt, zuvor gab es neben zahlreichen Straßenverkaufsständen nur ein Stehcafé am Laufer Tor in Nürnberg. Ideale Voraussetzungen für die 29-Jährige, die so ein völlig neues Konzept entwickeln konnte. „Wir wollten auf alte Werte zurückgreifen“, erklärt ihr Mann den aus der Zeit gefallenen Einrichtungsstil. Er kann beobachten, dass Traditionen wieder einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen haben, und gerade diese Bewegung passe auch sehr gut zu seinen Produkten.

Apropos Produkte: Die Kolbs bieten Bewährtes und Neuartiges gleichermaßen an. Neben der klassischen Laugenbreze, etwa mit Butter, Schinken oder Käse, gibt es auch hausgemachte Gerichte für den etwas größeren Hunger: Brezenknödel mit Soße für 4,20 Euro, wöchentlich wechselnde Suppen (3,50 Euro) oder die eigens kreierte Leberkäse-Breze (2,50 Euro).

„Wir haben uns zuvor überlegt, welche Snacks beliebt sind, und ob man sie auch mit unseren Brezen kombinieren kann“, sagt der 28-jährige Klaus Kolb über den Entstehungsprozess des warmen Leberkäses, der mit Zwiebeln zwischen zwei Brezen-Hälften serviert wird. Nicht nur die Gerichte sind selbstgemacht, einige Getränke ebenso: Mit Limonaden und Eistees (jeweils 2,50 Euro) in verschiedenen Geschmacksrichtungen können sich die Gäste gerade bei hochsommerlichen Temperaturen erfrischen.

Gesundes Essen zwischen Blumen

Die Mittagspause für Eilige

© Hans-Joachim Winckler

Unweit vom Café, in der Rudolf-Breitscheid-Straße 5, liegt der Blumenladen Villa Rosa. Zwischen Schleierkraut, Hortensien und Schnickschnack finden Hungrige überraschenderweise zur Mittagszeit auch einen gut gefüllten Kühlschrank. Darin werden keinesfalls Kalorienbomben gekühlt; die Floristinnen Julia Landsrath und Sabine Uhlmann verkaufen ausschließlich gesundes Essen zum Mitnehmen. Darunter fallen gemischte Salate mit Schafskäse für 3 Euro — inklusive Dressing, zum Beispiel Honigsenf —, ungesüßte Joghurts mit Fruchtpüree (2,50 Euro für die kleine Version, die große kostet 50 Cent mehr) und Obstsalate (2,80 Euro).

Als „richtige fränkische Handarbeit“ bezeichnet Uhlmann die Mittagspausenverpflegung für Gesundheitsbewusste. Denn geschnippelt und angerührt wird alles jeden Morgen vom Chef: Obst- und Gemüsehändler Gerhard Hübschmann, der neben der Villa Rosa auch einen Laden auf der Hardhöhe betreibt.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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