Ein italienischer Glücksfall in St. Johannis

10.8.2015, 08:20 Uhr
Ein italienischer Glücksfall in St. Johannis

© Michael Matejka

Manchmal sind die Kleinen ganz groß. Spätestens nach einem Besuch im „Ristorantino Falco“ dürf­te man zumindest kulinarisch zu die­sem Schluss kommen. Denn das klei­ne Eckrestaurant in Johannis ist ein gastronomischer Glücksfall für alle, die gerne italienisch essen und dabei nicht auf Pizza schielen. Denn Fran­cesco Falco kredenzt seit gut einem Jahr in seiner Küche Feines aus seiner italienischen Heimat.

Eine klassische Speisekarte findet man im „Falco“ nicht. Was es gerade gibt, erfährt man von der großen Tafel an der Wand im geschmackvollen Gastraum oder im gemütlichen mit rot-weiß karierten Decken und hübsch eingedeckten Tischen im Gar­ten. Die Auswahl ist übersichtlich und fein: ob nun bei den Vorspeisen, der hausgemachten Pasta oder den wechselnden Fisch- und Fleisch-Spe­zialitäten. Serviert wird alles freund­lich, aufmerksam und ohne störende Eitelkeit.

Wir entscheiden uns für einen Klas­siker, der im „Falco“ um eine eigene Komponente bereichert wird: „Mozza­rella di Bufala“. Der kommt nicht nur mit Tomaten und Basilikum daher. Die üppige Kugel wird von feinem San-Daniele-Schinken ummantelt und von einem leichten Pesto-Öl umspielt (12,90 Euro).

Nicht weniger fein fällt der „Insala­ta con Gamberi“ aus (13 Euro). Die gegrillten Krebse richtet Falco auf reichlich knackigen Salaten an und krönt sie mit einem luftigen Zitronen­schaum. Mit einem fruchtigen Pino Grigio im Glas (5,90 Euro) gerade an lauen Sommerabenden ein Genuss. Unter den Hauptspeisen hat hausgemachte Pasta bei dem gelernten Koch ihren festen Platz. Die kann man im Übrigen auch beim Mittagstisch (7,50 Euro) gut und güns­tig probieren. Am Abend wären die „Papardelle Ponte di Filetto-Pinoli“ (15 Euro) zu empfehlen. Die Rinderfilet-Streifen auf den Bandnudeln sind ausgesprochen zart und werden von einem kräfti­gen Sugo umspielt, das offensichtlich Zeit haben durfte, um sein volles Aroma zu entfal­ten. Pinien und Datteln geben dem Gericht eine besondere Süße.

Auch Fisch spielt bei dem 48-Jährigen, der ur­sprünglich aus Neapel stammt, eine große Rolle. Mit ein bisschen Glück steht beim nächsten Besuch vielleicht auch „Branzino alla Griglia“ (20 Euro) auf der Tafel. Denn der Wolfsbarsch, der mit leichtem Gemüse und Zitronenschaum ser­viert wird, ist schön wür­zig gegrillt und dabei noch saftig. Vor allem an lauen Abenden ist der Garten mit den weißen Sonnensegeln ein wunderbarer Ort zum Sitzen. Und der kleine Gruß aus der Küche eine nette Einleitung zu einem kulinari­schen Spaziergang durch das feine Ita­lien. Irini Paul

Ein bisschen was zum guten Wein

An lauen Abenden stellt sich oftmals kein großes Hungerge­fühl ein. Vielmehr ver­langt der Magen nach etwas Kleinem, Feinem. Wir besuchen „Wilson’s Kostbarkeiten“, das Ris­torante, das etwas ver­steckt hinter dem Schau­spielhaus liegt. Die frühe­re Bahnwerkstatt an der Sandstraße besitzt näm­lich einen schönen Bier­garten, der damit punk­tet, dass sich keinerlei Nachbarn an lautem Gelächter stören.

Die Opern- und Schauspiel-Besucher haben sich die Vinothek samt Restaurant und Fein­kost- Verkauf bereits erobert. Noch nach der Vorstellung kann man hier sehr gute Pasta, ausgefallene Antipas­ti, Fisch- und Fleischgerichte genie­ßen. Inhaber und Koch Enzo und sei­ne Frau Carmen Pennavaria haben vie­le Jahre die beliebte „Osteria del Cen­tro“ in der Eilgutstraße geführt. Stolz ist Enzo, der sich gern zum Plausch an den Tisch setzt, auf seine einzigartige Weinanlage: Das „Vine-Serving-Sys­tem“ ist eine Maschine, an der man sich per Chipkarte einen Schluck, 0,1 oder 0,2 Liter des gewünschten Wei­nes selbst zapfen kann. „So kann ich auch teure Sorten ausschenken, die man sonst nur flaschenweise bestellen kann“, sagt Pennavaria.

Ein italienischer Glücksfall in St. Johannis

© Günter Distler

Wir wollen nur ein bisschen was zum guten Wein essen. Also wählen wir gemischte Antipasti (pro Person 11,50 Euro) aus der umfangreichen Theke. Das Angebot ändert sich stän­dig, je nachdem, was die Fantasie des Kochs beflügelt. Wir kosteten bei­spielsweise einen wunderbar zarten Octopussalat, Büffelmozzarella in fei­nen rohen Schinken gehüllt und leicht angebraten. Dazu einfache Bruschette gekrönt von geschmackvollen Toma­ten. Wir essen ein bisschen von den gebratenen Paprika, legen uns würzi­ge Salami aufs perfekt-italienische Brot und träumen uns hinfort an die Strände der Toscana.

Seminare rund um den Wein

In der „K&U-Weinhalle“ im Nordost­park kann man nicht nur gute Trop­fen erwerben, Inhaber Martin Kössler bietet ab September auch wieder sei­ne beliebten Seminare an. „Ab in die Weinberge!“ führt die Teilnehmer am Samstag, 19. September, in die Wein­berge von Uli Luckert vom Biowein­gut Zehnthof-Luckert in Sulzfeld am Main. Los geht es am um 14 Uhr an der „K&U-Weinhalle“, Nordostpark 78, Nürnberg. Das Seminar kostet 50 Euro.

Aller Anfang ist leicht“ heißt das „Junge Weinseminar“ am Mittwoch, 23. September, von 19 bis 22.30 Uhr, in der „K&U Weinhalle“. Kössler will jungen Leuten zwischen 18 und 30 Jahren, die mehr über Wein erfahren wollen, den Einstieg leicht machen. Und erklären, dass Wein kein teures Luxusgetränk sein muss. Das Semi­nar kostet zehn Euro. Anmeldung unter (0911) 525153 Stichwort „Exkursion Luckert“ oder „Aller Anfang ist leicht“.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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