Ein italienischer Glücksfall in St. Johannis
10.8.2015, 08:20 UhrManchmal sind die Kleinen ganz groß. Spätestens nach einem Besuch im „Ristorantino Falco“ dürfte man zumindest kulinarisch zu diesem Schluss kommen. Denn das kleine Eckrestaurant in Johannis ist ein gastronomischer Glücksfall für alle, die gerne italienisch essen und dabei nicht auf Pizza schielen. Denn Francesco Falco kredenzt seit gut einem Jahr in seiner Küche Feines aus seiner italienischen Heimat.
Eine klassische Speisekarte findet man im „Falco“ nicht. Was es gerade gibt, erfährt man von der großen Tafel an der Wand im geschmackvollen Gastraum oder im gemütlichen mit rot-weiß karierten Decken und hübsch eingedeckten Tischen im Garten. Die Auswahl ist übersichtlich und fein: ob nun bei den Vorspeisen, der hausgemachten Pasta oder den wechselnden Fisch- und Fleisch-Spezialitäten. Serviert wird alles freundlich, aufmerksam und ohne störende Eitelkeit.
Wir entscheiden uns für einen Klassiker, der im „Falco“ um eine eigene Komponente bereichert wird: „Mozzarella di Bufala“. Der kommt nicht nur mit Tomaten und Basilikum daher. Die üppige Kugel wird von feinem San-Daniele-Schinken ummantelt und von einem leichten Pesto-Öl umspielt (12,90 Euro).
Nicht weniger fein fällt der „Insalata con Gamberi“ aus (13 Euro). Die gegrillten Krebse richtet Falco auf reichlich knackigen Salaten an und krönt sie mit einem luftigen Zitronenschaum. Mit einem fruchtigen Pino Grigio im Glas (5,90 Euro) gerade an lauen Sommerabenden ein Genuss. Unter den Hauptspeisen hat hausgemachte Pasta bei dem gelernten Koch ihren festen Platz. Die kann man im Übrigen auch beim Mittagstisch (7,50 Euro) gut und günstig probieren. Am Abend wären die „Papardelle Ponte di Filetto-Pinoli“ (15 Euro) zu empfehlen. Die Rinderfilet-Streifen auf den Bandnudeln sind ausgesprochen zart und werden von einem kräftigen Sugo umspielt, das offensichtlich Zeit haben durfte, um sein volles Aroma zu entfalten. Pinien und Datteln geben dem Gericht eine besondere Süße.
Auch Fisch spielt bei dem 48-Jährigen, der ursprünglich aus Neapel stammt, eine große Rolle. Mit ein bisschen Glück steht beim nächsten Besuch vielleicht auch „Branzino alla Griglia“ (20 Euro) auf der Tafel. Denn der Wolfsbarsch, der mit leichtem Gemüse und Zitronenschaum serviert wird, ist schön würzig gegrillt und dabei noch saftig. Vor allem an lauen Abenden ist der Garten mit den weißen Sonnensegeln ein wunderbarer Ort zum Sitzen. Und der kleine Gruß aus der Küche eine nette Einleitung zu einem kulinarischen Spaziergang durch das feine Italien. Irini Paul
Ein bisschen was zum guten Wein
An lauen Abenden stellt sich oftmals kein großes Hungergefühl ein. Vielmehr verlangt der Magen nach etwas Kleinem, Feinem. Wir besuchen „Wilson’s Kostbarkeiten“, das Ristorante, das etwas versteckt hinter dem Schauspielhaus liegt. Die frühere Bahnwerkstatt an der Sandstraße besitzt nämlich einen schönen Biergarten, der damit punktet, dass sich keinerlei Nachbarn an lautem Gelächter stören.
Die Opern- und Schauspiel-Besucher haben sich die Vinothek samt Restaurant und Feinkost- Verkauf bereits erobert. Noch nach der Vorstellung kann man hier sehr gute Pasta, ausgefallene Antipasti, Fisch- und Fleischgerichte genießen. Inhaber und Koch Enzo und seine Frau Carmen Pennavaria haben viele Jahre die beliebte „Osteria del Centro“ in der Eilgutstraße geführt. Stolz ist Enzo, der sich gern zum Plausch an den Tisch setzt, auf seine einzigartige Weinanlage: Das „Vine-Serving-System“ ist eine Maschine, an der man sich per Chipkarte einen Schluck, 0,1 oder 0,2 Liter des gewünschten Weines selbst zapfen kann. „So kann ich auch teure Sorten ausschenken, die man sonst nur flaschenweise bestellen kann“, sagt Pennavaria.
Wir wollen nur ein bisschen was zum guten Wein essen. Also wählen wir gemischte Antipasti (pro Person 11,50 Euro) aus der umfangreichen Theke. Das Angebot ändert sich ständig, je nachdem, was die Fantasie des Kochs beflügelt. Wir kosteten beispielsweise einen wunderbar zarten Octopussalat, Büffelmozzarella in feinen rohen Schinken gehüllt und leicht angebraten. Dazu einfache Bruschette gekrönt von geschmackvollen Tomaten. Wir essen ein bisschen von den gebratenen Paprika, legen uns würzige Salami aufs perfekt-italienische Brot und träumen uns hinfort an die Strände der Toscana.
Seminare rund um den Wein
In der „K&U-Weinhalle“ im Nordostpark kann man nicht nur gute Tropfen erwerben, Inhaber Martin Kössler bietet ab September auch wieder seine beliebten Seminare an. „Ab in die Weinberge!“ führt die Teilnehmer am Samstag, 19. September, in die Weinberge von Uli Luckert vom Bioweingut Zehnthof-Luckert in Sulzfeld am Main. Los geht es am um 14 Uhr an der „K&U-Weinhalle“, Nordostpark 78, Nürnberg. Das Seminar kostet 50 Euro.
„Aller Anfang ist leicht“ heißt das „Junge Weinseminar“ am Mittwoch, 23. September, von 19 bis 22.30 Uhr, in der „K&U Weinhalle“. Kössler will jungen Leuten zwischen 18 und 30 Jahren, die mehr über Wein erfahren wollen, den Einstieg leicht machen. Und erklären, dass Wein kein teures Luxusgetränk sein muss. Das Seminar kostet zehn Euro. Anmeldung unter (0911) 525153 Stichwort „Exkursion Luckert“ oder „Aller Anfang ist leicht“.
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