Kulinarische Reise mit allen Sinnen im "Sosein"

12.10.2015, 16:20 Uhr
Kulinarische Reise mit allen Sinnen im

© Cristopher Civitillo PHOTOGRAPHY/oH

Die Räume des früheren Restau­rants „Schwarzer Adler“ hat das Nürnberger Designbüro toc.design­studio neu gestaltet. Bequeme De­signerstühle ergänzen die Fachwerk­architektur, die durch wenige Formen und Farben mit Stil in Szene gesetzt wird. Die Atmosphäre stimmt bis ins Detail, wie den Weingläsern, dem Besteck und Geschirr. Man fühlt sich wohl, Schwellenangst braucht im „Sosein“ keiner zu haben.

„Vollreif & Vergehen“ ist der Titel des Sieben-Gänge-Menüs für 115 Euro, das von mit viel Kreativität aus­gewählten Getränken begleitet wird (65/75 Euro). Für diesen stolzen Preis entführt Schneiders Küche den Gast auf eine einzigartige Reise durch die Welt der Genüsse. Wer lediglich ein Restaurant zur Nahrungsaufnahme und Sättigung sucht, der ist im „Sosein“ falsch. Man muss sich auf Schneiders Küche einlassen, ihr Zeit geben und sie mit allen Sinnen ge­nießen.

Sämtliche Zutaten sind von höchs­ter Qualität und liebevoll ausgesucht. Manches, wie Pilze, Wildpflanzen und Kräuter, sammelt der Küchenchef selbst. Vor allem alte, mittlerweile ver­gessene Gemüsesorten baut Schneider im eigenen Garten an. Vier- bis sechs­mal jährlich wechselt das Menü, ein­zelne Gerichte verabschieden sich aber schon früher von der Karte. Sprich: Wenn keine delikaten Toma­ten mehr am Strauch hängen, wird der Gang eben neu definiert — je nach Angebot der Natur.
 
Mit fünf Grüßen aus der Küche stimmt Schneider seine Gäste ein, die alle zur selben Zeit mit dem einzigen Menü starten. Selbst gebackenes Brot kommt noch warm als Zwischengang auf den Tisch, bevor die durchweg fantasievoll arrangierten Gänge vom sehr motivierten Personal aufgetra­gen werden.

Da trifft Entenhack auf Weißkraut, garniert von Walnussjoghurt, und of­fenbart damit sämtliche Geschmacks­seiten. Ein Höhepunkt ist die Gemüse-Variation aus Topinambur, Kopfsalat und frischem Verjus, dem angenehm sauren Saft, der durch das Auspressen unreifer Trauben erzeugt wird. Auch das Wollschwein, mit einer Paste aus fermentierter Gerste, Zwiebeln und Senf, erfreut Augen und Gaumen glei­chermaßen.

Künftig will Felix Schneider sein Können auch weitergeben — acht- bis zehnmal jährlich stehen dann Koch­kurse zu verschiedenen Themen im „Sosein“ auf dem Programm.

Mehr Informationen über das "Sosein" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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