Kulinarische Reise mit allen Sinnen im "Sosein"
12.10.2015, 16:20 Uhr
Die Räume des früheren Restaurants „Schwarzer Adler“ hat das Nürnberger Designbüro toc.designstudio neu gestaltet. Bequeme Designerstühle ergänzen die Fachwerkarchitektur, die durch wenige Formen und Farben mit Stil in Szene gesetzt wird. Die Atmosphäre stimmt bis ins Detail, wie den Weingläsern, dem Besteck und Geschirr. Man fühlt sich wohl, Schwellenangst braucht im „Sosein“ keiner zu haben.
„Vollreif & Vergehen“ ist der Titel des Sieben-Gänge-Menüs für 115 Euro, das von mit viel Kreativität ausgewählten Getränken begleitet wird (65/75 Euro). Für diesen stolzen Preis entführt Schneiders Küche den Gast auf eine einzigartige Reise durch die Welt der Genüsse. Wer lediglich ein Restaurant zur Nahrungsaufnahme und Sättigung sucht, der ist im „Sosein“ falsch. Man muss sich auf Schneiders Küche einlassen, ihr Zeit geben und sie mit allen Sinnen genießen.
Sämtliche Zutaten sind von höchster Qualität und liebevoll ausgesucht. Manches, wie Pilze, Wildpflanzen und Kräuter, sammelt der Küchenchef selbst. Vor allem alte, mittlerweile vergessene Gemüsesorten baut Schneider im eigenen Garten an. Vier- bis sechsmal jährlich wechselt das Menü, einzelne Gerichte verabschieden sich aber schon früher von der Karte. Sprich: Wenn keine delikaten Tomaten mehr am Strauch hängen, wird der Gang eben neu definiert — je nach Angebot der Natur.
Mit fünf Grüßen aus der Küche stimmt Schneider seine Gäste ein, die alle zur selben Zeit mit dem einzigen Menü starten. Selbst gebackenes Brot kommt noch warm als Zwischengang auf den Tisch, bevor die durchweg fantasievoll arrangierten Gänge vom sehr motivierten Personal aufgetragen werden.
Da trifft Entenhack auf Weißkraut, garniert von Walnussjoghurt, und offenbart damit sämtliche Geschmacksseiten. Ein Höhepunkt ist die Gemüse-Variation aus Topinambur, Kopfsalat und frischem Verjus, dem angenehm sauren Saft, der durch das Auspressen unreifer Trauben erzeugt wird. Auch das Wollschwein, mit einer Paste aus fermentierter Gerste, Zwiebeln und Senf, erfreut Augen und Gaumen gleichermaßen.
Künftig will Felix Schneider sein Können auch weitergeben — acht- bis zehnmal jährlich stehen dann Kochkurse zu verschiedenen Themen im „Sosein“ auf dem Programm.
Mehr Informationen über das "Sosein" in unserer Rubrik Essen und Trinken!