Neues Team, neuer Look - neues Glück?

Lange war der Paisley Park die Topadresse im Erlanger Nachtleben. Doch dann bekam das Image Kratzer: immer weniger Gäste, heruntergekommene Location, starke Konkurrenz durch Hörsaal und Zirkel. Im Juni kam das Aus. Vorläufig. Denn jetzt strahlt die legendäre Disco in der Erlanger Fußgängerzone in neuem Glanz. Der «Park» im Name wurde gestrichen, das Team umgekrempelt und der Club aufgemöbelt.

Image-Aufbesserung hieß der Auftrag, als sich Alexander Kreppel und Heiko Koch vom alte Paisley-Geschäftsführerteam mit Daniel Nowak und Philipp Lindenau zwei neue kreative Köpfe ins Boot holten. Und ausgeglichenere Raumgestaltung.

Das Ergebnis ist zwar nicht revolutionär, doch der Gast fühlt sich jetzt umgeben von Retro-Tapeten in leuchtendem Weinrot wie im Wohnzimmer und ist doch in einem Club mit urbanem Flair. Mit Nostalgie-Touch ab in die Zukunft?

Chic ist es allemal, wenn man in der geräumigen VIP-Area seinen Cocktail schlürft und dabei ganz ungeniert die anderen Gäste beobachtet: Zig glitzernde Discokugeln baumeln von der Decke, über die Flat-Screens an den Wänden huschen ultramodern anmutende symmetrische Objekte und im Hintergrund sorgen Electrohouse und Blackmusic für Partystimmung.

Das Zauberwort des neuen Clubkonzepts heißt andere Raumaufteilung: Eine Bar wurde rausgekickt und die DJ-Kanzel fast mitten auf der Tanzfläche platziert, so dass der Plattendreher Teil des Partyvolkes ist. «Wir wollen mit unseren Gästen feiern», erklärt Team-Neuling Daniel Nowak die Philosophie des Paisley-Teams. Der smarte BWL-Student ist sich sicher, dass Erlangen genau das in der Nachtlandschaft gefehlt hat.

Verschmelzendes Publikum

Einer, der es wissen muss, ist DJ Hendrix. Schließlich war das DJ-Pult im früheren Paisley Park sechs Jahre lang sein zweites Zuhause. «Ich bin positiv überrascht. Endlich habe ich mein altes Wohnzimmer wieder, und es ist besser denn je.» Heute ist der 31-Jährige Projektmanager gerne «nur» noch Gast und zieht die neu geschaffene Private-Lounge der trubeligen Tanzfläche vor.

Sein Nachfolger, DJ Frank Neuville, ist so neu nicht, sondern vielmehr auch ein alter Paisley-Hase. «Ich bin oft auf Ibiza und weiß, wie ein echter Club aussehen muss. Und das hier ist einer», lobt er.

Reich und schön – im neuen Paisley Fehlanzeige. Das Publikum soll mit der Musik und der Location «verschmelzen» – so wünschen sich das die neuen alten Betreiber. Dafür haben sie nicht nur in die Optik der Räume investiert, sondern arbeiten auch an einem neuen Image.

Das Logo, der Paisley-Tropfen, ist überall. Auf Flyern, in der Tapete oder auf den Crew-Shirts: Die vier Jungs wollen, dass sich ihre auferstandene Party-Legende als völlig neu erfunden in die Köpfe der Nachtschwärmer eingraviert. Wiedererkennungswert und Freundlichkeit haben sie sich dafür auf die Fahnen geschrieben. Von der Garderoben-Lady bis zum Barkeeper.

Gäste gut, alles gut?

Unterschiedlichste Partygänger tummelten sich am vergangenen Eröffnungswochenende – von 18- bis 30-Jährigen alles dabei. Die 19-jährige Marisa findet das neue Paisley «saucool, auch wenn die Typen eher mittelmäßig sind». Die Schülerin und ihre Freundinnen nehmen es gelassen und feiern trotzdem angeregt.

Neuer Look, neues Image, neues Publikum: nicht genug für Daniel, Philipp, Alexander und Heiko. Die Jungs gehen auf Nummer sicher und setzen auf den Promifaktor. So dreht am 31. Oktober Viva-Moderatorin Collien Fernandez die Plattenteller, bevor am 3. November die schöne Kult-DJane Giulia Siegel ihr Können zeigt.

Fazit: erfolgsversprechendes Konzept, prima Stimmung, bei der Eröffnung – am besten selbst mal ausprobieren!

«Paisley pure» heißt das Samstags-Feiermotto ab 22 Uhr in der Nürnberger Straße 15 mit Clubhouse und Blackvibes!