"Pasta Galerie": Fernsehkoch Rosin räumte auf

7.10.2014, 11:06 Uhr
Wirt Jan Schönherr wandte sich in seiner Not an Frank Rosin. Der Fernsehkoch krempelte dessen Lokal „Prisma“ gehörig um: Es heißt nun „Pasta Galerie“ und bekam ein neues Konzept und eine neue Ausstattung verpasst.

© Stefan Hippel Wirt Jan Schönherr wandte sich in seiner Not an Frank Rosin. Der Fernsehkoch krempelte dessen Lokal „Prisma“ gehörig um: Es heißt nun „Pasta Galerie“ und bekam ein neues Konzept und eine neue Ausstattung verpasst.

Der 37-Jährige bewarb sich bei der Sendung "Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf!", in der Hoffnung, Frank Rosin würde kommen und Schönherrs "Bar & Brasserie Prisma" in der Rothenburger Straße aus der Umsatzkrise führen. Rosin kam.

Am vergangenen Dienstag lief die Folge auf Kabel Eins. Sie lautete "Planlos im Prisma" und der TV-Profi aus Dorsten fand in der Nürnberger Brasserie "Konzeptlosigkeit, Dreck und kaputtes Inventar". Er schaffte die umfangreiche Speisekarte ab und wies die Köchin, die im "Estragon" gelernt hatte, an, vornehmlich italienische Nudeln zu kochen. Er warf die Einrichtung heraus und änderte den Namen. Jan Schönherrs Restaurant heißt ab sofort "Pasta Galerie". An dem Tag, an dem die Sendung ausgestrahlt wurde, ging die Homepage mit dem neuen Namen online.

Nun sitzt der 37-Jährige im großen Wintergarten seines Lokals, das insgesamt rund 160 Plätze hat. Die Tische sind gut gefüllt, "seit der Sendung hat sich das Mittagsgeschäft verdoppelt, gestern Abend waren wir im Innenraum proppenvoll", sagt Schönherr. Er freut sich darüber, dass sein Lokal auf Facebook nur wenige Hundert Fans weniger hat als die große Nudel-Gastro-Kette "Vapiano", die ebenfalls in Nürnberg vertreten ist. Mit Frank Rosins verordnetem Konzept ist er zufrieden: eine saisonal wechselnde, reduzierte Karte, auf dem kein Gericht mehr als zehn Euro kostet (fränkischer Vorspeisenteller mit geräucherter Bratwurst und luftgetrocknetem Schinken für 7,90 Euro; Festonati in Lachs-Tomaten-Sauce für 9,90 Euro, Lebkuchencrumble mit Orangenfilets für 4,90 Euro) und der Rat des Profis, "gar nicht erst zu versuchen, einen auf Italiener zu machen". Schönherr informierte sich: In Nürnberg wurden rund 800 Konzessionen für italienische Gastronomie vergeben. Er stimmte zu.

Zwar war in der Sendung in den meisten Szenen Hauptdarsteller Rosin zu sehen, doch tatsächlich war dieser nur an etwa fünf Drehtagen anwesend. Insgesamt hatte Jan Schönherr rund zwei Wochen das Kamerateam vor Ort, und das für ihn erfreulichste lief sowieso im Hintergrund ab: "Der Sender hat in die neue Ausstattung des Lokals investiert!" Auch die Außenbeschriftung geht auf die Rechnung von Kabel Eins.

Denn die Folge aus Nürnberg war die letzte, die mit dem Etat dieser Saison bezahlt wurde. Und davon war noch so viel übrig, dass es in der Rothenburger Straße mit vollen Händen ausgegeben werden konnte. Trotzdem mag Schönherr die Helfer aus dem Fernseher nicht uneingeschränkt allen Wirten in Not empfehlen. Ja, sie bringen "frischen Wind" und die Veränderung eines gastronomischen Konzepts werde von den Gästen freundlicher aufgenommen, weil sie davon in der Sendung erfahren haben. Aber erstens ist es nicht jedermanns Sache, sich vor laufender Kamera mit harschen Worten auseinandernehmen zu lassen. Zweitens "geht es jetzt um alles oder nichts", weiß Jan Schönherr. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit will er nun nutzen, um sich und sein Lokal zu beweisen.

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