Spargel und Schäufele im urigen Gasthaus

17.4.2015, 15:55 Uhr
Spargel und Schäufele im urigen Gasthaus

© Michael Matejka

Sollen wir zum Spargel- oder Schäu­fele- Essen in Nürnberg bleiben oder doch lieber gleich raus aufs Land nach Kalchreuth oder Weißenohe fah­ren? Wir entscheiden uns für die Stadt, als uns gegen 16 Uhr die Braten-Lust drückt. Im November 2014 haben Thomas Landherr und Gerhard Pickel („“) sowie Bert­hold Zeltner von der gleichnamigen Traditionsbrauerei das schmucke „Zeltner Brauhaus“ eröffnet. Und mittlerweile, behaupten manche, gehe dort abends ohne Reservierung gar nichts mehr. Nun, wir haben Glück. Auch, dass das „Zeltner“ seine Öff­nungszeiten geändert hat und warme Küche durchgängig sonntags von 11 bis 21 Uhr bietet.

Wir bestellen Schweinebraten in Zeltner-Biersoß mit Kloß und hausge­machtem Krautsalat aus der Sonntags­karte für 8,90 Euro. Die herzliche Bedienung bringt uns eine Apfelschor­le, die ihren Namen verdient. Eigent­lich sollte es dazu ein Bier sein. Es gibt Zeltner (2,90 Euro für 0,5 l) oder auch ein wechselndes Tagesbier aus anderen Brauereien. In diesem Jahr hat Braumeister Berthold Zeltner das helle Zeltner-Vollbier neu aufgelegt und damit die Nürnberger Traditions­marke wiederbelebt.

Das Lokal ist die gute Symbiose aus Alt und Neu, aus Rustikal und Chic. Man fühlt sich sofort wohl an den blank gescheuerten Holztischen. Die Leuchten hat Landherr selbst entwor­fen und mit einem Schreiner entwi­ckelt. Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus dem Zeltner-Archiv bieten die Kulis­se für die dazu passende fränkische Küche. Wechselnde Tagesgerichte kommen dazu, je nach Saison, jetzt auch fränkischer Spargel.

Innereien seien ein neues Thema, sagt Landherr. Wir probieren die Kalbsleber mit geschmorten Zwie­beln, die auf der Zunge zergeht, mit einem klassischen Kartoffelstampf (11,80 Euro). Aus der Küche hört man Koch Christian Jezak beim Schnitzel­klopfen, kurz darauf liegt das knuspri­ge Wiener Schnitzel vom Kalb aus der Metzgerei Derbfuß aus Gräfenberg samt Kartoffelsalat (12,80 Euro) vor einem. Köstlich ist die Kruste, das Fleisch schön zart. Wer die österreichi­sche Variante mag, bekommt dazu Preiselbeeren.

Aber keine Pommes. „Manchmal bieten wir welche zum Steak an. Aber eigentlich haben wir sie nicht auf der Karte“, sagt Landherr. Eine Nachspei­se hat leider keinen Platz mehr, so sehr auch der Kartäuser-Kloß mit Vanillesoße und Sahne (3,90 Euro) rei­zen würde. Wir kommen wieder und setzen uns in die Sonne auf die große Terrasse!
 

Vergangene Woche berichteten wir, dass das Bistro „Ein Stück vom Glück“ im früheren „Glück“ im Nür­banum neu eröffnet hat. Das „Glück“ von Ulla Compensis gibt es aber immer noch. Zwar nicht mehr als Lokal, aber es kommt ab sofort in Form eines Caterings nach Hause. „Klein, fein und individuell“ ist das Motto, wie eben auch schon früher im „Glück“.

Glück, Catering — Art Events, buchbar über Telefon (01 76) 24 01 82 29.
 
Im Magazin Der Feinschmecker erwähnt zu werden, ist ja schon eine Auszeichnung. Das Nürnberger „Café Beer“ hat es in der aktuellen Ausgabe unter die Top 40 der schönsten Frühstücks-Cafés in Deutschland geschafft. „Neun Früh­stücksvarianten bedienen im stil­vollen Kaffeehaus auf drei Ebenen jeden Appetit – sogar bis 19 Uhr!“, schreiben die Kritiker. Vieles sei frisch und selbst gemacht, wie die Konfitüren, der Kaiserschmarrn oder die Croissants. Nun, nichts anderes hätten wir erwartet!

Das Restaurant „Hummelsteiner Park“ in der Südstadt ist derzeit geschlossen. Bislang hatte Thomas Christ das Lokal geführt, ab Mai soll es einen Pächterwechsel geben. Der Biergarten, der ebenfalls von der Familie Christ bewirtschaftet wird, hat aber nach wie vor  täglich bei schönem Wetter ab 15 Uhr geöffnet.

Zehn Jahre ist das „Café Wanderer“ am pittoresken Tiergärtnertor schon alt. Das feiern Christoph Zielke und sein Team am Samstag, 18. April, ab 10 Uhr mit einem Extra-Weiß­wurstfrühstück mit Kolb-Brezen und Bier. Zur Feier des Tages spielt das „Trio Gelato“ lockeren Jazz. Wir gra­tulieren!
 
Wie schmeckt Nürnberg? Das lässt sich bei zwei neuen Stadt­führungen herausfinden. Die kulinari­sche Tour geht zum einen an jedem dritten Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr durch St. Johannis. Neben der Geschichte des Ortsteils steht beson­ders die kulinarische Vielfalt im Mit­telpunkt. An sechs Stationen („Kaffee­stube am Hesperidengarten“, „Won­ka“, „El Bar“, „Fraunholz“, „Thai­food“ und „Eleon“) werden Kleinig­keiten aus verschiedenen Ländern ver­kostet.

Dabei wird die Geschichte dieser Spezialitäten, aber auch die Philoso­phie und Historie der Betriebe und deren Inhaber erläutert.

Ähnlich funktioniert Tour zwei, die jeden dritten Samstag von 11.30 bis 14.30 Uhr durch die Altstadt geht. Neben der Stadtgeschichte werden die typischen Nürnberger Spezialitä­ten beleuchtet. An sechs Stationen („Bratwurst Glöcklein“, „Kolb Bre­zen“, „“ und „Wurzelsepp“, „Brat­wursthäusle“, „Hausbrauerei“, „Con­fiserie Neef“ und „Goldenes Post­horn“) wird Fingerfood serviert.

„Wir haben die Tour mit sehr hung­rigen Gästen getestet. Alle sind satt geworden“, sagt Stadtführerin Car­men Machmuridis-Lösch von „Wie schmeckt Nürnberg“. Die Führungen kosten pro Person 59 Euro, Anmel­dung unter www.wie-schmeckt­-nuernberg.de oder (0160) 2671787. Die erste Johannis-Tour findet Freitag um 17.30 Uhr, die Altstadt-Tour am Samstag, 18. April, um 11.30 Uhr statt.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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