Wenn vietnamesisches Essen zufrieden macht
7.11.2014, 15:55 Uhr„Essen ist genießen“ und „Essen ist Zufriedenheit“ steht in geschwungenen Lettern an der Wand im „Ha Long“. Bis vor kurzem gab es hier im früheren „Sua“ italienische Spezialitäten, jetzt tischt Inhaber Tuyen Nguyen Minh vietnamesische Küche auf. Und zwar höchst delikat — was man bei den fast zu günstigen Preisen erst einmal kaum glauben will.
Das Auge isst immer mit und hat Freude an dem hellen Raum, von dessen Decke durchsichtige Kugeln wie Seifenblasen hängen. Auf den Tischen stehen frische Blumen, die Bedienung ist sehr freundlich. In der Karte findet man nicht nur cremige Currys, sondern auch „Vit Gùng“, eine kross gebratene Ente mit hausgemachter Soja-Ingwer-Soße (7,50 Euro), verschiedene große Suppen (ab 6,90 Euro) oder die berühmten Reisfadennudeln (7,50 Euro).
Wir wählen das Mittagsgericht (4,90 Euro): eine gegrillte Hühnerbrust, verfeinert mit Zitronengras und Ingwer, dazu Süßkartoffeln in einer Curry-Kokosmilch-Soße, und sind sofort von Herrn Minhs Küche überzeugt. Auch die fleischlose Variante mit frischem Tofu schmeckt köstlich. Dazu trinken wir einen Zitronengrastee (2,50 Euro) und entspannen zusehends.
Nur etwas Süßes fehlt noch. Wir bestellen eine Karamellcreme aus Kokosmilch mit gerösteten Erdnüssen und Sesam und genießen schweigend. Noch schnell einen Espresso, der wird in einem Glas, auf dem ein Kaffeefilter sitzt, mit etwas süßer Kondensmilch serviert. Frisch gebrüht rinnt der starke Kaffee in die süße Milch und wir wissen eines ganz sicher: Wir kommen wieder.
Leute mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten kennen das Problem: Selbst kochen ist kein Thema, aber wohin kann man zum Essen gehen, ohne gleich wegen seiner Allergien anzuecken? Deswegen hatte Kerstin Biss vor einigen Jahren „Viva la eat“, eine individuelle Ernährungsberatung, ins Leben gerufen.
Bei ihrem Stammtisch „Meet and Eat“ treffen sich Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, um gut zu essen und sich auszutauschen. Jetzt konnte Biss ein weiteres Lokal dafür begeistern. Heute um 18.30 Uhr findet „Meet and Eat“ erstmals im Restaurant „“ statt. Das Lokal bietet auch gluten- und laktosefreie Gerichte aus Sri Lanka an.
Manchmal muss man für die Leser über den eigenen Schatten springen. Weil man nur etwas kulinarisch beschreiben kann, wenn man es probiert hat. Känguru als Beilage zu köstlichen Nudeln in einer Champignon-Sahne-Soße beispielsweise. „Ist doch auch nur Fleisch“, sagt die Begleitung lakonisch. Dieses Tagesgericht im „Australian Bar & Kitchen“ am Obstmarkt schmeckt gut. Richtig gut, wenn man nicht doch immer wieder an diese süßen, hüpfenden... Aber lassen wir das.
„Das geht am Anfang vielen so“, sagt Inhaber Richi Karatay, aber dann wären alle begeistert. Und würden das nächste Mal gleich noch Strauß oder Krokodil bestellen. Immer wieder setzt Karatay die exotischen Gerichte auf die Karte für den „Business Lunch“ (Montag bis Freitag von 12 bis 15 Uhr). Der kostet 7,90 Euro, inklusive Suppe oder Salat. Neben dem wechselnden Tagesgericht gibt es auch drei Wochengerichte.
Doch man kann nicht nur australische Küche im „Australian“ genießen. Karatay (früher „“ und „“, jetzt auch die umgestalteten „Stuhlfauth-Stuben“ beim 1. FCN) hatte schon immer ein Händchen für gute Drinks. Die warten ab sofort nicht nur an der Bar, sondern auch wieder im Kellergeschoss des „Australian“: Die Bar-Lounge „“ wurde nach der Renovierung wiedereröffnet.
Der „“ in Gostenhof ist geschlossen. Inhaber Phil Merken wollte kürzertreten, hat aber bereits etwas Neues in Aussicht. Das kleine Café in der Willstraße 5 bleibt aber bestehen, denn Benno und seine Frau Aey Bartels übernehmen es. Sie sind eigentlich Software-Entwickler und waren sozusagen Stammgäste bei Phil. Aber in der Elternzeit formierte sich der Gedanke, vielleicht ja doch mal etwas Gastronomisches zu machen. Und als Phil Merken dann erzählte, er höre auf, schlug das Ehepaar zu.
Jetzt wird erst einmal renoviert und dann Anfang Dezember unter neuem Namen und Konzept wiedereröffnet. Das Café soll bleiben, aber um eine besondere Spezialität erweitert werden: Thai-Suppen, wie man sie aus Bangkok (und mittlerweile aus Berlin) kennt, will Aey, die selbst aus Thailand stammt, hier anbieten. Und der Name? „Regenzeit“, sagt Benno Bartels. Hört sich doch gut an!
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