Würziges Essen im "Sumach"

30.10.2015, 13:10 Uhr
Würziges Essen im

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Während ein deutscher Koch den Sumach-Baum allenfalls sieht, wenn er durchs Küchenfenster in den Garten schaut, hat ein türkischer Koch immer ein Gläschen getrockne­ter und gemahlener Sumachfrüchte griffbereit stehen. „Es ist ein ganz wichtiges Gewürz für uns und in Deutschland viel zu wenig bekannt“, sagt Turgut Dogan. Sumach hat er deshalb sein erstes türkisches Restau­rant genannt, das er in der Rosenau eröffnet hat. Nach Franken fand der gelernte Hotelmanager über seine Frau Mine, die in Herzogenaurach arbeitet. „Ich habe hier kein türki­sches Restaurant gefunden, das ein gehobenes Ambiente hat“, sagt Dogan. Diese Lücke will er nun schlie­ßen.

Er hat ausdrücklich auch das deut­sche Publikum im Blick. Auf seiner Speisekarte versammeln sich Speziali­täten der Osttürkei und für deutsche Geschmacksnerven vertrautere süd­ländische Gerichte. Beim Design setz­te ein befreundeter Innenarchitekt aus Istanbul auf klare Formen. Im Mit­telpunkt steht dunkles Rot als Symbol des namensgebenden Sumachs, er­gänzt durch Gold, Creme-Töne und originelle Details wie den Lampen aus getrockneten Auberginenscheiben.

Typisch für seine Heimat, sagt Tur­gut Dogan, seien zum Beispiel die Icli Köfte, mit würzigem Hackfleisch gefüllte Bulgurklöße (3,50 Euro), oder auch spezielle Kebaps wie das Simit Kebap (15 Euro), bei dem in das per Hand zerkleinerte Lamm- und Kalb­hackfleisch Pinienkerne und Weizen­grütze eingearbeitet werden, bevor es auf den Grill kommt. Das Yuvalarma gehört auch dazu: ein cremig weißer Eintopf mit Lammfleisch, das auf der Zunge zergeht.

Sumach sorgt für den angenehm säuerlichen Geschmack. Die fruchti­gen Säuren des Sumachs werden auch gerne mit Zwiebeln kombiniert, denen sie die Schärfe nehmen.

Wie in der südländischen Küche üblich, wird nicht viel Brimborium um die Beilagen gemacht. Es gibt Bul­gur oder Kartoffeln, gegrillte Toma­ten oder Rucola (Tipp: das süß-saure Granatapfel-Dressing verlangen). Vor den Hauptgang hat die türkische Küche eine Vielzahl von Vorspeisen gesetzt. Wer verschiedene Cremes und Salate probieren will, kann sich eine achtfache Auswahl in kleinen Schüs­selchen servieren lassen (klein 9,50 Euro). Das nette Servicepersonal klärt gerne auf, was man da gerade mit dem Mini-Löffelchen auf den Teig­fladen hievt. Etwa Karottensalat mit Joghurt­creme oder scharfe Tomaten-Petersili­en- Salsa, die man mit der frischen Minz-Joghurt-Creme ablöschen kann. Auch die Suppen, vor allem die war­me Joghurt-Suppe (Yayla Corbasi, 4,50 Euro) mit Kräuteröl obendrauf und Weizenkernen innen drin ist eine sehr gute Wahl.

Nach Vorspeisen und Hauptgang noch ein Dessert zu schaffen, ist eine Herausforderung, die aber angenom­men werden sollte. Trotz der Gefahr, einen Zuckerschock zu erleiden. Der lauwarme Grießpudding (Irmik Tat­lisi, 5 Euro) mit viel Zimt hat eine Kugel Vanilleeis in seiner Halbkugel­form versteckt – kombiniert mit einer Tasse ungesüßtem türkischen Kaffee ist dies ein Abschluss zum Dahin­schmelzen. Beke Maisch

"Buonissimo" stockt auf

Die Eis-Zeit ist in den meisten Nürnberger Eisdielen spätestens Ende November vorbei. Und viele ver­wandeln sich für die kalten Monate dann in Lebkuchenverkaufsstellen oder Glühweinbuden. Auch im Buo­nissimo am Hauptmarkt wird es ab dem 27. November statt Vanille- oder Erdbeereis einen heißen Heidelbeer­glühwein geben. Doch Roberto Vaccaro hat Platz geschaffen und sein „Buonissimo“ auf­stocken lassen. Das erste Geschoss über dem Eis-Restaurant wurde in eine feine Räumlichkeit umgestaltet, in der es sich mit Blick auf die Frauen­kirche hübsch sitzen lässt.

Rustikale Holzwände, Naturstein, gemütliche Ledersofas und ein Kamin sowie ein Tresen beherrschen den Raum, der von einem Balkon gesäumt wird. Vormittags kann man früh­stücken, am Abend Cocktails trinken und mittendrin ein gutes Stück Kuchen samt Cappuccino verspeisen.

Darüber hinaus ist es auch möglich, das Obergeschoss für private Feiern zu mieten. Auch den Balkon will Vac­caro mit Sitzbänken und kleinen Tischchen noch gemütlicher gestal­ten. Womit der Raum gleich für einen Spätnachmittag ab 17 Uhr prädesti­niert ist: Das Christkind, das am Frei­tag, 27. November, seinen Markt eröff­net, ist dann zum Greifen nah.

„Festival der Fleischeslust“ am Freitag

Das „Festival der Fleischeslust“ fin­det zum zehnten Mal am Freitag, 6. November, ab 18 Uhr in der Wirt­schaft Zum Goldenen Geier in Nürnberg, statt. Der „Schweinstreiber“ Bernd Sperber (Restaurant Sebald) lädt zu der „Jubiläums Sauerei“ ein, die pro Per­son 19,80 Euro kostet. Er kredenzt dann alles von der Sau, wie beispiels­weise blaues Zipfelsüppchen oder Blutwurst auf Birnenkraut und knusp­rigen Schweinebauch in sieben Gän­gen. Reservierung bitte unter (0911) 381303. Katja Jäkel

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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