Hier toppt die Aussicht sogar das Fernsehprogramm

26.8.2014, 09:18 Uhr
Hier toppt die Aussicht sogar das Fernsehprogramm

© Foto: Roland Fengler

Bieramt/Wanderer: War vor zwanzig Jahren schon beliebter Treffpunkt im Sommer, ist seit einigen Jahren wieder schwer en vogue: der „Tiergärtnertorplatz“, besser bekannt als „der Dürer“. Auf dem Hasen kraxeln Kinder, außenrum sitzen, stehen, lagern alle anderen, schlürfen Kaffee, Sprizz, Helles und diverse andere Getränke, die sie mit Schmalzbrot oder Breze von gutgelaunten Zapfern aus dem Café Wanderer oder Bieramt holen, freuen sich über spontane Kunst- und Musikeinlagen und vor allem über die erstaunten Blicke aller Touristen, die sich vom Hauptmarkt kommend den Berg herauf, von der Burg kommend die Treppe runter oder durch die Mauer schleppen und plötzlich auf dem rappelvollen Platz stehen. Gern auch mal schon sonntagmittags, übrigens. Gern auch schon mal im Februar. Eigentlich immer. Hauptsache draußen und gucken. Tipp: Jeden ersten Samstag im Monat gibt’s Weißwurst-Frühstück. Ohne Reservierung, dafür mit Spaß. Nächster Termin: 6. September, 10.30 Uhr.

Balkon: Es gibt zwei Sorten Gäste: Die einen, die ahnungslos davon ausgehen, dass der Balkon seit Jahr und Tag besteht. Und die anderen, die sich wundern, warum der Balkon nicht schon seit Jahr und Tag besteht (sondern seit 2011). Nämlich weil es keine bessere Gelegenheit gibt, ganz entspannt von oben das hektische Gewusel in der Haupteinflugschneise Hauptbahnhof- Innenstadt zu beobachten. Und weil es keine bessere Gelegenheit gibt, auf Züge und Trams, die man verpasst hat, zu warten. Flankiert wird das Besser-als-TV-Erlebnis vom überschaubaren, aber erlesenen fränkischen Getränkeangebot, beschaulicher Reggae- und Soul-Untermalung sowie dem ein oder anderen salbungsvollen Spruch der Betreiber. Wem die Seifenoper vorne raus zu bunt wird, der hat Rückzugsmöglichkeiten nach hinten mit Blick in den Handwerkerhof. Da ist zwar meist auch nicht eben wenig Betrieb, jedoch alles etwas gemächlicher. Achtung: Der Minibiergarten ist zwar mit Schirmen weitgehend überdacht, verfügt aber über keinerlei befestigten Innenraum. Balkon eben.

Terminal90: Essen, trinken, loungen – soweit das Motto der Flughafenterrasse. Geflissentlich verschwiegen wird hierbei: Fernweh entwickeln. Wer sich nämlich in der äußerst großzügig bemessenen Lokalität niederlässt, wird nicht umhinkommen, das rege Treiben startender und landender Flugzeuge zu bemerken. Auch nicht drinnen, denn hier bietet eine riesige Fensterfront ausreichend Blick auf den Flugplatz. Von Frühstück über Mittagstisch bis hin zum Abendessen ist das kulinarische Angebot reichlich und wer sich in allzu intensiven Tagträumen verliert, könnte sich unter Umständen unversehens in heiteren Festivitäten wie der Afterwork Party (donnerstags ab 18 Uhr) wiederfinden. Da haben dann aber die Schalter in der Flughafenhalle zum Glück schon zu – sonst könnte man in Versuchung geraten, das getankte Fernweh kurzerhand per Spontanbuchung zu stillen. Immer anbieten tut sich jedenfalls die An- und Abreise per VAG – mindestens, um den Nachwuchs auf der Heimfahrt mit den Worten „Schau, so ein U-Bahntunnel ist doch auch total spannend!“ von Urlaubsgemäkel abzulenken.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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