Inklusion ist im Herzen der Stadt angekommen

21.11.2018, 18:58 Uhr
Inklusion ist im Herzen der Stadt angekommen

© Roland Fengler

Es duftet nach Kaffee, in der Auslage steht der Kuchen bereit, das kleine Café ist hübsch dekoriert – die Weihnachtssterne kann man aber nicht nur ansehen, man kann sie auch kaufen. Ebenso die kunstvoll hergestellten Tassen, die Weinflaschen... "Tante Noris" ist schließlich nicht nur ein Café, sondern auch ein Laden. Und noch eine Besonderheit gibt es: Hier arbeiten auch Menschen mit Behinderung. Das Café wird schließlich von der Noris-Inklusion betrieben. "Tante Noris ist ein Schaufenster in die Stadt, das zeigt, dass Menschen mit Behinderung etwas Qualitätvolles herstellen können", sagt Christian Schadinger, der Geschäftsführer der Noris-Inklusion. Wein, Weihnachtssterne und Co. kommen deshalb nicht von irgendwelchen Firmen, sondern werden in Werkstätten hergestellt. Der Kuchen und die Lebkuchen, die bei "Tante Noris" angeboten werden, stammen derzeit noch von der Bäckerei Düll, langfristig wolle man aber auch eigene Backwerke anbieten.

Bedient wird zusammen – beschäftigt sind Menschen mit und ohne Behinderung. Der Gedanke: Gäste und Angestellte kommen in einer ganz normalen Arbeitssituation in Kontakt. "Wir wollen nichts konstruieren", sagt Schadinger, "wir wollen, dass Menschen mit Behinderung als Kompetenzträger erkannt werden."

Damit pünktlich zur offiziellen Eröffnung am Montag – und der folgenden stressigen Zeit während des Christkindlesmarktes – auch alles wie am Schnürchen funktioniert, hat "Tante Noris" am Mittwoch zu einem Soft Opening eingeladen. Neben vielen Stadträten kam auch Oberbürgermeister Ulrich Maly. Sein Kurzfazit: "Klasse! Das ist genau die richtige Institution am richtigen Ort!" Stadtrat Titus Schüller (Die Linke) erinnert daran, dass der Hauptmarkt auch schon "Adolf-Hitler-Platz" hieß. Dass gerade hier jetzt Inklusion gelebt wird, sei die "zeitgemäße Antwort".

Das Café will sein Angebot künftig sogar noch ausweiten. In Planung
ist bereits, am Hauptmarkt eine Abholstelle für die Eier aus dem "Rent-a-Huhn"-Projekt einzurichten. Bei dem Projekt kann man die Patenschaft für ein Huhn übernehmen, das von Menschen mit Behinderung betreut wird. Jede Woche bekommt man dafür sechs frische Eier.

Mehr Informationen über das "Tante Noris" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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